Politik

First Lady im Big Business Melania Trump fürchtet um Millionen-Deals

FILE PHOTO --  First Lady Melania Trump and U.S. President Donald Trump (not pictured) attend the 60th Annual Red Cross Gala at Mar-a-Lago club in Palm Beach, Florida, U.S., February 4, 2017. REUTERS/Carlos Barria/File Photo

Weil eine britische Boulevard-Zeitung falsche Gerüchte über einen schlüpfrigen früheren Nebenverdienst der First Lady verbreitet hat, zieht Melania Trump vor Gericht - und fordert 150 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Doch ihr geht es nicht allein um ihren Ruf.

Um der anhaltenden Sorge um mögliche Interessenkonflikte während seiner Amtszeit zu begegnen, hat der neue US-Präsident Donald Trump seine Geschäfte vor einigen Wochen an seine Kinder abgetreten. Der erste Mann im Staate will sich nicht vorwerfen lassen müssen, seine beruflichen Netzwerke würden sein Urteil als Präsident beeinflussen. Für seine Frau gilt diese Devise aber offenbar nicht. Melania Trump sieht sich von einem Medienkonzern um die "einzigartige Chance im Leben" gebracht, ein "Multi-Millionen-Dollar-Geschäft" zu machen. Die First Lady will Kapital aus ihrer neuen Rolle als Ehefrau eines Präsidenten schlagen - und sieht darin offenbar kein moralisches Problem.

Seit Montag führt Melania Trump einen Prozess vor dem New Yorker Bundesgericht. Sie will 150 Millionen Dollar Schmerzensgeld vom Medienverlag Mail Media erstreiten, zu dem unter die anderen die britische Boulevard-Zeitung "Daily Mail" gehört. Konkret geht es um die im August 2016 von dem Blatt veröffentlichte Berichte, wonach die 46-Jährige früher für einen Escort-Service gearbeitet haben soll. Trumps Anwälte behaupten, dadurch habe nicht nur ihre Marke "Melania" - eine Schmucklinie, die sie bis vor Kurzem über das Shopping-TV vertrieb - "an Welt verloren". Auch die einmalige Chance, eine neue "weit verbreitete kommerzielle Marke" zu etablieren, sei ihr durch die Berichte genommen worden.

In der Klageschrift, aus der die "Washington Post" zitiert, listet der Anwalt der gebürtigen Slowenin, Charles Harder, sogar auf, in welche Geschäftszweige Trump in Zukunft hätte investieren können. "Diese Produktkategorien umfassen unter anderem Kleidung und Accessoires, Schuhe, Schmuck, Kosmetik, Haarprodukte, Hautpflege und Damenparfum", heißt es darin. Alles in allem schätzt der Anwalt, dass Melania Trump durch die Escort-Vorwürfe mehrere Millionen Dollar durch die Lappen gegangen sind. Immerhin werde sie als First Lady "eine der am meisten fotografierten Frauen auf der Welt" sein.

Trump engagiert Hogan-Anwalt

Das Weiße Haus wollte zu der Klageschrift bisher keine Stellung nehmen. Mit Charles Harder hat die First Lady jedoch eine echte Koryphäe engagiert, wenn es um Medienklagen geht. Der Anwalt aus Kalifornien hatte zuvor bereits 140 Millionen Dollar Schmerzensgeld für den Ex-Wrestler Hulk Hogan erstritten, nachdem die Website "Gawker" ein privates Sexvideo von ihm veröffentlicht hatte. Hogan hatte im Prozess allerdings mit der Verletzung seiner Privatsphäre argumentiert - und nicht mit geschäftlichen Einbußen.

Melania Trump hingegen beklagt, die Berichte in der "Daily Mail" seien ein Angriff auf ihre Fähigkeit, "ihre Pflichten als First Lady der Vereinigten Staaten" wahrzunehmen. Der Verlag hingegen kontert, es sei nicht um die Feststellung gegangen, dass das ehemalige Model jemals "als Escort-Dame oder im Sex-Business" gearbeitet hat, sondern vielmehr um die Frage, ob die "falschen Gerüchte, die damals über die potenzielle First Lady in Umlauf waren, Einfluss auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl haben könnten". Schließlich, so der Verlag, habe der betreffende Artikel auch das Dementi von Trumps Sprecher enthalten.

Quelle: ntv.de, jug

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