Politik

Mehr Herz an der Grenze Melania Trump kritisiert Familientrennungen

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Fast 2000 Kinder werden im April und Mai von ihren Eltern getrennt, weil diese illegal in die USA eingereist waren. Während Trump die Schuld auf die Demokraten schiebt, meldet sich nun seine Frau zu Wort - die diese Trennungen "hasst".

Melania Trump hat die Trennung von Familien an der Grenze zwischen den USA und Mexiko kritisiert -  allerdings nicht den harten Kurs der US-Regierung. "Frau Trump hasst es zu sehen, wie Kinder von ihren Familien getrennt werden und hofft, dass sich die beiden Lager im Kongress endlich auf eine erfolgreiche Einwanderungsreform einigen können", sagte ihre Sprecherin Stephanie Grisham dem Fernsehsender CNN. "Sie glaubt daran, dass wir ein Land sein müssen, das alle Gesetze befolgt, aber auch ein Land, das mit Herz regiert wird."

Die US-Behörden hatten bereits im Oktober im Zuge einer "Null-Toleranz"-Politik gegenüber illegaler Zuwanderung damit begonnen, über die Grenze gelangten Eltern ihre Kinder wegzunehmen und diese in Heimen unterzubringen. Die Regierung teilte am Freitag mit, dass allein zwischen dem 19. April und dem 31. Mai insgesamt 1995 Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. 1940 Mütter und Väter waren demnach in diesem Zeitraum von der Maßnahme betroffen.

Das Weiße Haus steht hinter dieser Politik, von den Demokraten wird die Praxis aber massiv kritisiert. Und auch bei Trumps Republikanern, die traditionell Familienwerte hochhalten, ist sie umstritten. Eine Beraterin von US-Präsident Donald Trump, Kellyanne Conway, räumte im Sender NBC aber lediglich ein: "Niemand sieht gerne Babys, die ihren Müttern aus dem Arm gerissen werden."

Trump sieht die Schuld für die Lage an der Grenze bei den Demokraten. Diese seien für ein geltendes Gesetz verantwortlich, das die Familientrennungen vorschreibe. Es sei gängige Norm in der Strafverfolgung, dass Kinder nicht gemeinsam mit ihren Eltern inhaftiert würden. Tatsächlich aber gibt es kein US-Gesetz, das die Trennung von Eltern und Kindern an der Grenze zwingend vorschreibt.

Wie es weiter geht, ist noch unklar. Im Repräsentantenhaus zirkulieren zwei Gesetzentwürfe zur Einwanderung, über die möglicherweise in der kommenden Woche abgestimmt werden soll.

Quelle: ntv.de, ftü/AFP

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