Varoufakis wittert Bluff "Merkel denkt nicht mal an Grexit"
13.06.2015, 11:04 Uhr
Finanzminister Yanis Varoufakis schiebt den Gedanken an einen "Grexit" weit von sich.
(Foto: REUTERS)
Lassen die internationalen Gläubiger Griechenland in einen "Grexit", einen Ausstieg aus dem Euro-Bündnis, schlittern? Das kann sich der griechische Finanzminister Varoufakis nicht vorstellen. Der Spieltheoretiker setzt darauf, dass EU und IWF nur pokern.
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis geht nach eigenen Worten nicht davon aus, dass die Euro-Partner es zu einem Ausscheiden des Landes aus der Währungsunion ("Grexit") kommen lassen. Varoufakis sagte der BBC, er glaube nicht, dass irgendein europäischer Regierungsvertreter diesen Weg gehen werde. Bundeskanzlerin Angela Merkel denke nicht einmal daran, einen Grexit in Betracht zu ziehen.
Auf die Frage, ob die EU und der Internationale Währungsfonds in den Verhandlungen mit der Regierung in Athen nur bluffen, sagte der Minister: "Ich hoffe es."
Die Regierung in Athen ringt seit Monaten mit den internationalen Geldgebern um die Reformauflagen für die Freigabe weiterer Milliardenhilfen. Scheitern die Gespräche, drohen Griechenland die Staatspleite und ein Ausscheiden aus dem Euro.
Noch am Samstag wollen Vertreter von Ministerpräsident Alexis Tsipras die "Gegenvorschläge" in Brüssel auf den Tisch legen, hieß es in einer Erklärung aus Athen. Eine Einigung sei "so nah wie nie zuvor". Zuvor war bekannt geworden, dass sich die Eurozone wegen der festgefahrenen Verhandlungen mittlerweile auf eine Pleite Athens vorbereitet.
Quelle: ntv.de, sla/rts