Ukraine-Spitzengespräche Merkel holt Putin wieder ins Boot
31.08.2015, 16:24 Uhr
Angela Merkel hatte Wladimir Putin letzte Woche von den Gesprächen zur Ukraine-Krise mit Paris und Kiew ausgeklammert.
(Foto: picture alliance / dpa)
In die stockenden Friedensbemühungen in der Ukraine-Krise kommt Bewegung. Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande wollen erneut vermitteln. Diesmal ist auch Russland eingeladen.
Russland, die Ukraine, Deutschland und Frankreich wollen einen neuen Versuch starten, den seit Monaten ins Stocken geratenen Friedensprozess in der Ukraine anzuschieben. Kanzlerin Angela Merkel kündigte eine Telefonkonferenz mit den Präsidenten Russlands, der Ukraine und Frankreich - Wladimir Putin, Petro Poroschenko sowie Francois Hollande - an. Zudem sei es möglich, dass die vier Staats- und Regierungschefs auch bei einem persönlichen Treffen die Lage erörterten.
Zuletzt hatte ein Treffen zwischen Poroschenko, Merkel und Hollande Moskau verärgert. Der russische Präsident war zu den Gesprächen vergangene Woche in Berlin nicht eingeladen worden. Man habe Fragen "aus ukrainischer Perspektive" besprechen wollen, begründete dies die Bundesregierung.
Ein neues Vierer-Treffen macht laut Merkel aber nur Sinn, wenn es Fortschritte bei der Umsetzung des Friedensplans gebe. Die sind laut Merkel nicht zu erkennen. Zunächst würden sich die Außenminister der vier Staaten treffen. Ein Berater des russischen Präsidialamtes kündigte dieses Treffen bis Mitte September an.
Trotz des im Februar vereinbarten Minsker Friedensprozesses nahmen die Kämpfe zwischen ukrainischer Armee und prorussischen Separatisten im Osten des Landes zuletzt wieder an Intensivität zu. Der von Merkel und Hollande in Minsk vermittelte Kompromiss soll über einen Waffenstillstand, eine Demilitarisierung des Kampfgebietes, Wahlen sowie Konzessionen an die Separatisten zu einem dauerhaften Frieden führen.
Quelle: ntv.de, hul/rts