Kanzlerin schlägt Einladung aus Merkel sagt Kriegsgedenkfeier in Moskau ab
11.03.2015, 10:58 Uhr
Fotos von Merkel und Putin vor solch einer Kulisse sind dem Kanzleramt derzeit nicht genehm (Archivbild von 2005).
(Foto: picture alliance / dpa)
Eine Militärparade mit Panzern in Moskau zu besuchen, ist einem Medienbericht zufolge für Merkel derzeit schwer vorstellbar. Die Kanzlerin lehnt eine Einladung zum traditionellen Weltkriegsgedenken auf dem Roten Platz daher ab.
Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt der traditionellen Weltkriegsgedenkfeier in Moskau in diesem Jahr fern. Sie habe vor wenigen Tagen entschieden, dass es ihr "unmöglich ist, am 9. Mai an einer Militärparade auf dem Roten Platz teilzunehmen".
Merkel wird am 10. Mai in Moskau einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten niederlegen. Dies sei mit Russlands Präsident Wladimir Putin abgestimmt. Angesichts der Entwicklung in der Ukraine sei es für die Bundeskanzlerin unmöglich, am 9. Mai an der traditionellen Militärparade Russlands auf dem Roten Platz teilzunehmen, hieß es in der Bundesregierung.
Hintergrund für Merkels Entscheidung ist der Ukraine-Konflikt. Merkel fürchtet, mit einer Teilnahme die ukrainische Führung zu brüskieren. Für Merkel sei es zudem kaum vorstellbar, an einer Militärparade mit Panzern teilzunehmen, die möglicherweise auch in der Ostukraine eingesetzt werden.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Merkel im vergangenen Sommer zu der Veranstaltung eingeladen. Merkel antwortete bisher nicht offiziell auf die Anfrage. Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich zum 70. Mal, die Feier hat daher eine besondere Symbolkraft. Bisher sind Einladungen zu der Parade als Zeichen der Versöhnung stets angenommen worden. Merkel besuchte die Feier zuletzt 2010.
Neben Merkel sagten eine Reihe weiterer europäischer Spitzenpolitiker ab: Die Präsidenten Polen, Litauen, Lettlands und Estlands - Bronislaw Komorowski, Dalia Grybauskaite, Andris Berzins und Toomas Hendrik Ilves - werden ebenfalls nicht anreisen. Offen ist noch, ob Frankreichs Staatschef François Hollande und der britische Premier David Cameron zusagen.
Quelle: ntv.de, jog