Kaum Bewegung in Ostukraine Merkel und Poroschenko für Blauhelme
10.04.2018, 15:26 Uhr
Angela Merkel und Petro Poroschenko wollen Waffenstillstand in der Ostukraine.
(Foto: imago/ITAR-TASS)
Der ukrainische Präsident Poroschenko ist zu politischen Gesprächen in Berlin. Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel geht es unter anderem um einen möglichen UN-Blauhelmeinsatz in der Ostukraine.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko dringen auf eine internationale Beobachtermission auf dem Weg zu einem Waffenstillstand in der Ostukraine. Der Fortschritt bei der Umsetzung des Minsker Friedensabkommen für die Ukraine sei leider "sehr überschaubar", sagte die CDU-Politikerin nach einem Treffen mit Poroschenko in Berlin. "Dennoch haben wir sehr ausführlich darüber gesprochen, dass das Projekt einer Friedenssicherungstruppe auf UN-Basis eines ist, das wir weiter verfolgen wollen."
Poroschenko pochte erneut auf eine robuste Blauhelmtruppe. Umstritten sind nach wie vor die Zuständigkeiten einer solchen Truppe. So hatte Russland eine Blauhelmmission vorgeschlagen, die vor allem die OSZE-Beobachter in der Region begleiten soll. Poroschenko schwebt aber eine voll einsatzbereite Truppe vor, die Konfliktparteien auch in den von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebieten und die ukrainisch-russische Grenze überprüfen darf. Das lehnt Russland bisher ab.
Merkel verwies darauf, dass es am Rande der Karlspreis-Verleihung in Aachen am 10. Mai zu einem kurzen Treffen zwischen ihr und Poroschenko mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron kommen werde. Da Russlands Präsident Wladimir Putin aber nicht anwesend sei, könne man nicht von einem "Normandie-Format" sprechen, in dem in den vergangenen Jahren über die Lage in der Ostukraine beraten wurde. Zuvor hatte Außenminister Heiko Maas gesagt, dass er froh wäre, wenn die vier Länder sich erneut absprechen könnten.
Merkel hatte am Montag mit Putin telefoniert und über die Lage in der Ostukraine gesprochen. Beide Seiten seien sich einig gewesen, dass die Minsker Vereinbarungen zügig und vollständig umgesetzt werden müssten, teilte ein Regierungssprecher danach mit. Der Waffenstillstand wird nach Angaben der OSZE aber nicht eingehalten.
Quelle: ntv.de, uzh/rts