Politik

Audretsch im "ntv Frühstart" "Merz charakterlich als CDU-Chef nicht geeignet"

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
FSAudretsch.JPG

Der Ton zwischen der Union und den Grünen wird rauer - nicht nur wegen der aktuellen Debatte um das Heizungsgesetz. Die Grünen stellen nun die charakterliche Eignung von Friedrich Merz als CDU-Chef infrage.

Der stellvertretende Fraktionschef der Grünen im Deutschen Bundestag, Andreas Audretsch, hat CDU-Chef Friedrich Merz scharf kritisiert. Merz hatte zuletzt betont, dass die Grünen auf "absehbare Zeit die Hauptgegner" in der Bundesregierung seien.

Audretsch sagte dazu im "Frühstart" von ntv: "Wenn Friedrich Merz jetzt glaubt, einen Kulturkampf aus dieser Sache machen zu können und dass das nützlich ist, dann muss man vielleicht sagen, dass er charakterlich auch nicht geeignet ist, eine große Volkspartei wie die CDU zu führen." Audretsch fügte hinzu, es sei mit Blick auf die aktuell hohen Umfragewerte der AfD nicht angebracht, "auf andere zu zeigen", sondern man müsse schauen, was man selbst tun könne.

Zugleich gestand Audretsch ein, dass die Debatte über das Heizungsgesetz "nicht gut" gewesen sein: "Man hätte das von Beginn an auch anders und besser erklären müssen. Vor allem, was wir schaffen müssen, ist besser darüber zu reden, dass Klimaschutz ein Jobmotor ist." Audretsch fügte hinzu: "Gerade Ostdeutschland hat da wahnsinnige Perspektiven und die müssen wir gemeinsam erkennen und daran arbeiten."

"Wer jetzt noch eine Gasheizung einbaut, spielt mit dem Feuer"

Nach der Einigung der Ampelregierung beim Heizungsgesetz, betonte Audretsch, dass der Einbau einer Gasheizung zu sehr hohen Kosten führen könne: "Wer jetzt noch eine Gasheizung einbaut, der spielt mit dem Feuer. Wer jetzt eine Gasheizung einbaut, der weiß, dass dann im Zweifel ab 2026, ab 2028 hohe Kosten auf diese Menschen, auf diese Haushalte zukommen."

Mehr zum Thema

Nicht nur Gas werde teuer, so Audretsch, sondern auch die Klimaschutz-Anforderungen. So sei auch die Beimischung von Biomethan nicht billig: "Es ist niemandem zu raten, jetzt noch eine Gasheizung einzubauen. Entweder man wartet auf ein Wärmenetz, oder man geht direkt in eine erneuerbare Heizung, zum Beispiel eine Wärmepumpe."

Mit Blick auf die kommunale Wärmeplanung, ein elementarer Bestandteil des Klimaschutzplans der Bundesregierung, sagte Audretsch, dass diese in vielen Bundesländern schon vorangeschritten sei: "Ganz viele Kommunen sind schon längst dabei. In Baden-Württemberg ist das alles schon in diesem Jahr vorangetrieben worden, die sind schon quasi fertig damit in den größeren Kommunen." Die Menschen hätten nun eine Entscheidungszeit: "Da ist es am sinnvollsten zu warten, zu sehen, was dann kommt, oder direkt in eine erneuerbare Heizung zu gehen."

Quelle: ntv.de, psa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen