Politik

"Habe ihm das auch gesagt" Merz kritisiert Söder

251992736.jpg

Friedrich Merz ist "nur eingeschränkt zufrieden" mit der Rede von CSU-Chef Söder beim Wahlkampfauftakt der Union. Er selbst findet allerdings auch, dass der Kanzlerkandidat "deutlich zulegen" müsse. Ein Team werde Laschet nicht mehr präsentieren.

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat CSU-Chef Markus Söder vorgeworfen, der Union mit seinen Sticheleien gegen Kanzlerkandidat Armin Laschet zu schaden. Über seine Unterstützung für Laschet sagte Merz laut "Tagesspiegel" bei einer CDU-Veranstaltung in Sundern im Sauerland: "Ich stehe zu dieser Entscheidung und halte sie unverändert für richtig."

Das könne man anders sehen. "Aber gerade deshalb erwarte ich - und andere auch -, dass Markus Söder jetzt mal aufhört und dass er auch den gemeinsamen Wahlsieg mit uns will und er kämpft", sagte Merz mit Blick auf Wortmeldungen von CDU-Mitgliedern zu Söder, dem sie eine Sabotage von Laschets Wahlkampf vorwarfen. "Ich habe ihm das auch gesagt", so Merz.

Zudem betonte Merz, Söder hätte in seiner Rede beim Wahlkampfauftakt der Union am vergangenen Samstag in Berlin auf manche Bemerkung verzichten können. "Ich bin mit der Rede nur eingeschränkt zufrieden." Er gehe davon aus, dass Söder das auch innerhalb der CSU gesagt bekomme und dass der Umgang bald besser werde.

Laschet wird kein Team mehr präsentieren

Merz teilte außerdem mit, dass der Kanzlerkandidat kein Team oder Schattenkabinett mehr vorstellen werde. "Armin Laschet hat sich entschieden, kein Team vorzustellen. Es wird ein Team oder eine Mannschaft um ihn herum nicht geben. Sondern es wird allenfalls noch einzelne Auftritte geben mit einzelnen Abgeordneten, Bewerbern und einzelnen Ministern oder Ministerpräsidenten zu einzelnen Themen." Ursprünglich war ein solches Team geplant gewesen. Als einziges Team-Mitglied wurde allerdings bislang Merz vorgestellt, gegen den Laschet sich im Januar bei der Wahl zum CDU-Vorsitzenden durchgesetzt hatte.

Bereits im April hatte Laschet über Merz gesagt, dieser werde Teil "einer starken Aufstellung für die Bundestagswahl sein". Beobachtern zufolge wurde Merz eingebunden, um den konservativ-wirtschaftsliberalen Flügel der CDU einzubinden. Dass jetzt doch kein Team aufgestellt wird, erklären Insider damit, dass Laschet sich mit einem Schattenkabinett zu deutlich von der amtierenden Bundesregierung absetzen würde, was nach Kritik an deren Arbeit aussähe. Zudem liefe er Gefahr, Parteifreunde zu verprellen, die er nicht berücksichtigen könne.

Trotz seiner Kritik an Söder scheint Merz selbst auch nicht ganz zufrieden mit Laschet zu sein. Von ihm forderte er, dass man jetzt "deutlich zulegen" müsse. Er sei der Spielführer. "Und er muss jetzt zeigen, wie die Strategie geht, der muss zeigen, wie die Taktik geht, und der muss vor allem zeigen, wie die Tore geschossen werden."

Quelle: ntv.de, hvo/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen