Warme Worte für Putin Modi: "Jeder Inder betrachtet Russland als Freund"
09.07.2024, 16:05 Uhr Artikel anhören
Modi bezeichnete Putin in seiner Rede als "Freund".
(Foto: IMAGO/SNA)
Indien unterhält traditionell gute Beziehungen zu Russland. Erstmals seit dem Großangriff auf die Ukraine reist der indische Regierungschef Modi nach Moskau. Bei seinem Treffen mit Putin gibt es Lob für den Kremlchef.
Der indische Ministerpräsident Narendra Modi hat bei seinem Besuch in Moskau die Beziehungen seines Landes zu Russland gewürdigt und Präsident Wladimir Putin gelobt. Das bilaterale Verhältnis basiere auf "gegenseitigem Vertrauen und gegenseitigem Respekt", sagte Modi. Zugleich hob er die Führungsqualitäten Putins hervor. "Jeder Inder betrachtet Russland in guten wie in schlechten Zeiten als Freund Indiens."
Gleichzeitig rief Modi zum Dialog auf, um Frieden zu erreichen. Als "Freund" habe er Putin "auch gesagt, dass für eine bessere Zukunft unserer nächsten Generation Frieden von äußerster Bedeutung" sei, sagte Modi in seiner auf Hindi gehaltenen Rede, während er an Putins Seite saß.
"Krieg kann keine Probleme lösen", sagte der indische Regierungschef. "Wir müssen einen Weg zum Frieden durch Dialog finden." Weiter sagte er: "Wenn unschuldige Kinder ermordet werden, wenn man sie sterben sieht, schmerzt das Herz und dieser Schmerz ist unerträglich." In der ukrainischen Hauptstadt Kiew war gestern bei massiven Raketenangriffen ein Kinderkrankenhaus getroffen worden.
Auch Krieg in der Ukraine Gesprächsthema
Er und Putin hätten über die russische Offensive in der Ukraine gesprochen. Wie es bei "wahren Freunden" üblich sei, hätten sie zusammengesessen und sich "über eine Reihe von Themen unterhalten", sagte der indische Regierungschef. Er sei "glücklich", dass "wir beide unsere Ansichten bezüglich der Ukraine offen und detailliert darlegen konnten".
Modi war am Montag zu einem Besuch in Moskau eingetroffen. Es ist seine erste Visite in Russland seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine. Nur wenige Stunden zuvor hatte Moskau das Nachbarland erneut mit massiven Raketenangriffen überzogen. Landesweit wurden mehr als drei Dutzend Menschen getötet. International wurden die Angriffe scharf verurteilt.
Neu-Delhi hat historisch gewachsene gute Beziehungen zu Moskau. Russland ist nach wie vor mit Abstand der größte Waffenlieferant für Indien und beliefert das Land auch mit billigem Öl. Der Subkontinent unterhält aber auch gute Beziehungen zu westlichen Ländern, die angesichts einer immer aggressiver auftretenden Volksrepublik China vermehrt mit Indien zusammenarbeiten wollen. Zugleich fordern westliche Staaten von Indien, sich von Russland zu distanzieren. Russlands Nähe zu China ist Indien hingegen ein Dorn im Auge.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/rts/dpa