Politik

Wählerbestechung und Proteste Moldau wirft Wagner versuchten Staatsstreich vor

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Informationen über einen möglichen Putsch gab es bereits im März.

Informationen über einen möglichen Putsch gab es bereits im März.

(Foto: IMAGO/SNA)

Die russische Söldnertruppe Wagner arbeitet in vielen Ländern, teilweise auch verdeckt. In Moldau sollen sie sogar einen Staatsstreich vorbereitet haben. Die Rede ist von Schmuggel, Bestechung und Demonstrationen.

Die russische Söldnertruppe Wagner hat nach Angaben aus Chisinau einen Staatsstreich in der osteuropäischen Republik Moldau geplant. Der Plan habe darin bestanden, Wähler zu bestechen und Proteste gegen die Regierung in Gewalt ausarten zu lassen. Das sagte die moldauische Präsidentin Maia Sandu in einem Interview mit der "Financial Times".

"Die Situation ist wirklich dramatisch, und wir müssen uns schützen", sagte Sandu. So sei Geld von Russland in die zwischen der Ukraine und Rumänien liegende Ex-Sowjetrepublik geschmuggelt worden, teilweise mit Geldkurieren, teils über Bankkonten und -karten aus Dubai. Aus dem Text geht nicht genau hervor, wann der Staatsstreich geplant war.

Warnungen über einen bevorstehenden Coup hatte es Anfang des Jahres gegeben. Im März hatte die Regierung in Chisinau zudem eigenen Angaben nach einen Wagner-Söldner festnehmen lassen. Nach Sandus Angaben wurde der Plan noch vom Team des inzwischen ums Leben gekommenen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin entwickelt. Die Wagner-Gruppe hat lange an der Seite der regulären russischen Truppen in der Ukraine gekämpft und dort in den Kämpfen um die Stadt Bachmut Bekanntheit erreicht. Prigoschin allerdings hatte später scharfe Kritik an der Militärführung geäußert und im Juni einen Marsch gen Moskau gestartet, den er aber am gleichen Tag wieder abblies.

Zwei Monate später stürzte Prigoschins Flugzeug über russischem Boden ab. Die Absturzursache ist offiziell noch nicht bekannt. Am Donnerstag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angedeutet, dass sich die Flugkatastrophe durch eine Granate an Bord ereignet habe. Politische Beobachter hingegen verdächtigen den Kreml, selbst hinter dem Absturz zu stecken.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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