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Udalzow saß bereits in Haft Moskau leitet Strafverfahren gegen Kreml-Kritiker ein

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Udalzow war zwischen 2011 und 2013 ein Anführer einer Protestbewegung gegen Russlands Präsident Putin.

Udalzow war zwischen 2011 und 2013 ein Anführer einer Protestbewegung gegen Russlands Präsident Putin.

(Foto: picture alliance / AA)

Sergej Udalzow befürwortet zwar den Ukraine-Krieg, gilt aber als Gegner von Kremlchef Wladimir Putin. Bereits 2014 wird er wegen der angeblichen Planung von Massenunruhen zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Jetzt wird Udalzow erneut zum Verhör abgeholt.

Gegen den linksgerichteten russischen Kremlkritiker Sergej Udalzow wird wegen Rechtfertigung von Terrorismus ermittelt. "Er wurde zum Verhör ins Ermittlungskomitee weggebracht", sagte Udalzows Anwältin Violetta Wolkowa russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Vorher habe es bei ihm eine Hausdurchsuchung gegeben; Computer und Handys seien beschlagnahmt worden.

Der Vorwurf der Rechtfertigung von Terrorismus wird in Russland oft gegen Gegner des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine angewendet. Neben dem liberalen Politiker Alexej Nawalny war Udalzow ein Anführer der Protestbewegung 2011 bis 2013, die sich gegen die Rückkehr Putins als Präsident in den Kreml richtete.

Wegen der angeblichen Organisation und Planung von Massenunruhen wurde er 2014 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Udalzow, dessen Frau Anastassija für die Kommunistische Partei in der russischen Staatsduma sitzt, ist ein Befürworter des Kriegs. Deshalb nennt er Oppositionelle wie Nawalny oder dessen Vertrauten Ilja Jaschin, die gegen den Krieg auftreten und inhaftiert sind, Vaterlandsverräter. Udalzow gilt aber weiterhin als Kritiker Putins.

Der Hintergrund der Vorwürfe ist daher noch unklar. Die Moskauer Führung hat vor dem Hintergrund des eigenen Angriffskriegs die Gesetzeslage in Russland verschärft und geht rigoros gegen Oppositionelle und Andersdenkende vor. Im März will sich Putin zum fünften Mal als Präsident wiederwählen lassen.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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