Konflikt um Transnistrien Moskau räumt "Schutz" seiner Bürger "Priorität" ein
28.02.2024, 18:50 Uhr Artikel anhören
Moskau erhört den Ruf aus Transnistrien umgehend.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
In einer Resolution bitten Separatisten in der abtrünnigen Region Transnistrien Moskau um Hilfe. Russland reagiert prompt. Die Worte des Kreml sorgen nicht für eine Beruhigung der Lage. Moldau spricht von Propaganda.
Russland hat den "Schutz" der Bewohner der abtrünnigen moldauischen Region Transnistrien als eine "Priorität" bezeichnet. Russische Nachrichtenagenturen zitierten das Außenministerium in Moskau mit den Worten, "der Schutz der Interessen der Bewohner Transnistriens, unserer Landsleute, ist eine der Prioritäten". Zuvor hatten die pro-russischen Separatisten in der Region Russland um "Schutz" gegenüber Moldau gebeten.
In einer bei einem Sonderkongress in Tiraspol verabschiedeten Resolution wird Moskau darum gebeten, "Maßnahmen einzuleiten, um Transnistrien angesichts des zunehmenden Drucks durch Moldau zu verteidigen". Die Resolution kommt nur einen Tag vor der jährlichen Rede zur Lage der Nation des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor dem russischen Parlament.
Moldaus Regierung wies die Aussagen pro-russischer Separatisten über "Druck" aus Chisinau als "Propaganda" zurück. Die Region profitiere von "der Politik des Friedens, der Sicherheit und der wirtschaftlichen Integration mit der Europäischen Union", die "allen Bürgern" zugutekomme, schrieb Vize-Ministerpräsident Oleg Serebian bei Telegram.
Die Bitte aus Transnistrien erinnert an jene, die pro-russische Separatisten im Osten der Ukraine im Februar 2022 ausgesprochen hatten. Damals nutzte Moskau dies als Anlass für seinen großangelegten Angriff auf die Ukraine.
Die selbsternannte Republik Transnistrien ist ein abtrünniger schmaler Landstreifen an der Grenze zur Ukraine. In dem völkerrechtlich zu Moldau gehörenden, aber von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiet sind rund 1500 russische Soldaten stationiert.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP