"Antirussische Hysterie" Moskau weist US-Hackervorwurf zurück
08.10.2016, 15:40 Uhr
Die Beschuldigung der russischen Regierung durch die USA wurde als Zeichen für die verschärfte Tonlage zwischen beiden Ländern gewertet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Regierung in Washington wirft Moskau vor, hinter Hackerangriffen auf politische Institutionen in den USA zu stecken. Ranghohe Beamte könnten die Aktivitäten genehmigt haben. Russland weist das zurück.
Die Regierung in Moskau hat Beschuldigungen der USA zu russischen Hackerangriffen auf Organisationen der Demokratischen Partei als haltlos zurückgewiesen. Dies sei ein Versuch der US-Regierung, die "beispiellose antirussische Hysterie" anzuheizen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Das Hochschaukeln von Emotionen bezüglich russischer Hacker werde im US-Wahlkampf eingesetzt und auch die derzeitige US-Regierung sei schmutzigen Tricks nicht abgeneigt, erklärte der russische Vize-Außenministers Sergei Ryabkow auf der Internetseite seines Ministeriums.
Russland bot Ryabkow zufolge den USA erneut an, sich beim Kampf gegen Cyber-Kriminalität abzustimmen. Die Regierung in Moskau reagierte auf Vorwürfe der USA, Russland habe die jüngsten Angriffe auf E-Mails von Bürgern und Institutionen der USA gesteuert. Diese Diebstähle und Offenlegungen seien dazu bestimmt, die Anfang November anstehende US-Präsidentschaftswahl zu stören, in der Hillary Clinton für die Demokraten gegen den Republikaner Donald Trump antritt, hatte die US-Regierung am Freitag mitgeteilt.
Bisherige Enthüllungen durch Wikileaks und andere Plattformen stünden "im Einklang mit den Methoden und Motivationen Russlands", hieß es in einer Erklärung vom US- Heimatschutzministerium und vom Büro des nationalen Geheimdienstdirektors. "Diese Diebstähle und Enthüllungen zielen auf Einmischung in den US-Wahlprozess ab. Wir glauben auf der Basis des Ausmaßes (...) dieser Bestrebungen, dass nur Russlands ranghöchste Beamte diese Aktivitäten genehmigt haben könnten." Die offene Beschuldigung der russischen Regierung durch die USA wurde als weiteres Zeichen für die verschärfte Tonlage zwischen beiden Ländern gewertet.
Quelle: ntv.de, jki/rts/dpa