Politik

Prozess gegen 22-JährigenMutmaßlicher Kirk-Mörder erscheint erstmals vor Gericht

12.12.2025, 03:54 Uhr
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Tyler Robinson droht bei einer Verurteilung die Todesstrafe. (Foto: via REUTERS)

Nach der Ermordung von Charlie Kirk dauert es einen Tag, bis der mutmaßliche Täter festgenommen ist. Nach mehreren Anhörungen, zu denen er zugeschaltet ist, steht er nun zum ersten Mal persönlich im Gerichtssaal.

Der mutmaßliche Mörder des rechten US-Aktivisten und Influencers Charlie Kirk ist erstmals persönlich vor Gericht erschienen. Der 22-jährige Tyler Robinson nahm frisch rasiert und mit langem Hemd und Krawatte an der Verhandlung vor einem Gericht im Bundesstaat Utah teil. Während die Juristen im Gerichtssaal Verfahrensfragen diskutierten, blickte er ruhig geradeaus, ohne das Wort zu ergreifen.

Auch Vater, Mutter und Bruder des Angeklagten waren in den Gerichtssaal gekommen, wie es von der Verteidigung hieß. Der Beginn des Gerichtstermins wurde im US-Fernsehen übertragen. Kurze Zeit später wurde die Öffentlichkeit aber ausgeschlossen. Denn das Gericht wollte zunächst klären, ob bestimmte Informationen zu dem Fall unter Verschluss gehalten werden müssen. Es gab bereits Anhörungen zu dem Fall vor Gericht, Robinson erschien damals aber nicht persönlich. Einmal wurde er aus dem Gefängnis per Video zugeschaltet, ein zweites Mal war er über eine Audiospur zu hören.

Der Prozess gegen Robinson dürfte einer der aufsehenerregendsten in der US-Geschichte werden. Noch ist unklar, ob der Sohn republikanischer Mormonen auf nicht schuldig oder schuldig plädieren wird. Bei einer Verurteilung droht Robinson die Todesstrafe. Der junge Mann war einen Tag nach der Tat nach einer Großfahndung festgenommen worden. Seine Angehörigen hatten ihn überzeugt, sich zu stellen, nachdem sie ihn auf Fahndungsfotos erkannt hatten.

Kirk war Trumps Verbindung zur Jugend

Kirk war am 10. September bei einer Diskussionsveranstaltung auf einem Universitätscampus im Bundesstaat Utah erschossen worden. Das Attentat entfaltete in den USA eine enorme politische Schlagkraft. Der 31-Jährige war als einer der einflussreichsten rechten Aktivisten und Sprachrohr von US-Präsident Donald Trump für die Jugend. Mit seiner Jugendorganisation Turning Point USA erreichte ein Millionenpublikum, vor allem junge Männer. Trump bezeichnete Kirk nach dessen Ermordung wiederholt als "Märtyrer" und verlieh ihm posthum die Präsidentenmedaille der Freiheit, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Kirk war ein Anhänger der evangelikalen Rechten und verbreitete Verschwörungsideologien, Beobachter warfen ihm das Schüren von Hass gegen Minderheiten vor.

Den Ermittlern zufolge hatte Robinson Kirk von einem Dach auf dem Campus der Valley University erschossen, weil er die Ansichten des einflussreichen Influencers abgelehnt habe. Sie verweisen auf Textnachrichten zwischen Robinson und seinem Mitbewohner, einem Mann im Prozess einer Geschlechtsumwandlung, mit dem Robinson eine Liebesbeziehung gehabt habe. Auf dessen Frage, warum er Kirk ermordet habe, antwortete Robinson den Ermittlungen zufolge: "Ich hatte genug von seinem Hass." Kirk hatte unter anderem scharfe Kritik am Einsatz für die Rechte von Transgender-Personen geübt.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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