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"Partei in tiefer Krise" NRW-Linken-Chefin will Wagenknecht-Lager ziehen lassen

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Die Partei brauche Sahra Wagenknecht nicht mehr, findet Kathrin Vogler.

Die Partei brauche Sahra Wagenknecht nicht mehr, findet Kathrin Vogler.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit Monaten kokettiert die ehemalige Linke-Fraktionschefin Wagenknecht mit der Gründung einer Partei. Die Debatte ist für die Linke inzwischen existenziell. Die Landeschefin von NRW sieht keinen Grund und keinen Weg mehr, die Abtrünnigen aufzuhalten.

Die Linke-Chefin in NRW, Kathrin Vogler, sieht ihre Partei in einem grundlegenden Kampf ums Überleben und hat zu einer Zukunft ohne Sahra Wagenknecht aufgerufen. "Wir sind als Partei in einer tiefen Krise. Das kann man nicht mehr schönreden", sagte sie der "Rheinischen Post". Es gehe jetzt darum, "ob es in zehn Jahren in Deutschland noch eine linke Partei von Bedeutung gibt, die im parlamentarischen Spektrum vertreten wird". Wagenknecht ist über die NRW-Landesliste in den Bundestag eingezogen.

Zugleich machte sie deutlich, dass die Linke ihre Zukunft ohne die einstige Fraktionschefin Wagenknecht planen sollte: "Sahra Wagenknecht hat sehr klargemacht, dass sie die Linke nicht mehr braucht und nicht mehr will. Umgekehrt sage ich, so wie die Lage ist, braucht die Linke auch Sahra Wagenknecht nicht mehr."

Die Partei soll auch Mitstreiter von Wagenknecht ziehen lassen, betonte sie. "Ich weiß nicht, wie man die aufhalten soll, die beschlossen haben, einen anderen Weg zu beschreiten." Der Erhalt der Fraktion sei dadurch gefährdet, dass einzelne wie Wagenknecht seit Monaten damit "kokettieren", die Fraktion verlassen zu wollen. "Ob sie tatsächlich eine neue Partei gründet, da habe ich bei ihr keine Klarheit", sagte sie weiter.

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Nach seiner Ko-Vorsitzenden Amira Mohamed Ali hatte am Vortag auch Dietmar Bartsch seinen Rückzug als Linken-Fraktionschef verkündet. Er werde bei den Vorstandswahlen am 4. September nicht mehr antreten, sagte er. Die Entscheidung sei "lange vor der Bundestagswahl gefallen". Kritik an der Parteiführung, mit der Mohamed Ali ihren Rückzug begründet hatte, äußerte Bartsch nicht.

Mohamed Ali hatte bereits vor anderthalb Wochen ihren Rückzug von der Fraktionsspitze angekündigt. Sie begründete den Schritt auch mit dem Umgang der Parteispitze mit Wagenknecht. Der Linken-Vorstand hatte die Abgeordnete im Juni aufgefordert, ihr Bundestagsmandat niederzulegen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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