Politik

Nach Alkoholfahrt auf E-Roller Polizeibericht bringt CDU-Politiker Jan Redmann in Bedrängnis

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Jan Redmann ist noch immer der Meinung, es habe keinen speziellen Grund für seine Kontrolle durch die Polizei gegeben.

Jan Redmann ist noch immer der Meinung, es habe keinen speziellen Grund für seine Kontrolle durch die Polizei gegeben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Redmann gibt sich nach einer Alkoholfahrt auf einem E-Roller transparent. Er macht den Vorfall selbst öffentlich und gibt freiwillig seinen Führerschein ab. Einem Bericht zufolge stimmen jedoch einige Aussagen Redmanns nicht mit dem Polizeibericht überein.

Ein interner Polizeibericht zieht Aussagen von Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann über seine Alkoholfahrt auf einem Elektroroller in Zweifel. Nach Angaben des CDU-Landes- und Fraktionschefs wurde er dabei ohne spezielle Begründung von den Beamten gestoppt. "Mir haben die Polizistin und der Polizist gesagt, dass es sich um eine allgemeine Verkehrskontrolle handelt", sagte Redmann seinerzeit. "Ein besonderer Grund für die Kontrolle wurde mir nicht genannt."

Im Polizeibericht, der dem "Spiegel" vorliegt, heißt es allerdings, er sei "aufgrund seiner Fahrweise von den eingesetzten Beamten" kontrolliert worden. Die "Märkische Allgemeine" hatte zuerst darüber berichtet. Außerdem sei ihm Blut abgenommen worden, Redmann selbst hatte nur von einem Atemtest berichtet und angegeben, dass er seinen Führerschein freiwillig abgegeben habe.

Auf Anfrage des "Spiegels" bestätigte Redmann nun, dass er auch einen Bluttest abgegeben habe. "Das Ergebnis ist mir bis heute nicht bekannt. Bekannt hingegen ist das Ergebnis des Atemtests. Und damit bin ich knapp zwölf Stunden nach der Kontrolle an die Öffentlichkeit gegangen und habe alles transparent dargelegt, inklusive möglicher Konsequenzen", teilte der CDU-Politiker daraufhin mit. Er werde über das Ergebnis des Bluttests informieren, sobald es ihm vorliege.

Ihm sei es wichtig gewesen, zu seinen Fehlern zu stehen, so Redmann gegenüber dem "Spiegel". Deswegen habe er seinen Führerschein "freiwillig" an die Polizei ausgehändigt und nicht auf eine "richterliche Beschlagnahme" gewartet. Redmann bleibt aber bei der Aussage, dass ihm die Polizei keinen konkreten Grund für die Kontrolle genannt habe.

Redmann glaubt CDU-Fraktion hinter sich

Politischen Druck scheint Redmann zudem nicht zu verspüren. Er erklärte gegenüber dem Magazin, dass er noch immer den Rückhalt seiner Partei spüre. Nachdem er den Vorfall mit allen Gremien besprochen habe, habe es nur positive Rückmeldungen an ihn gegeben. An diesem Rückhalt habe sich seither nichts geändert, so Redmann.

Kritik kommt dagegen von den Koalitionspartnern. SPD-Landtagsfraktionschef Daniel Keller stellte klar: "Wenn sich bewahrheitet, dass es keine Routinekontrolle war oder dass er seinen Führerschein abgeben musste, dann ist er ungeeignet, Ministerpräsident zu werden", so Keller.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke fordert zudem Aufklärung: "Redmann hat die Blutentnahme verschwiegen, die Verkehrskontrolle erfolgte offenbar auf Verdacht und der Führerschein hätte bei diesem Promillewert in jedem Fall abgegeben werden müssen", sagte er.

Redmann will Spitzenkandidat der Landes-CDU bleiben, am kommenden Montag soll seine Wahlkampfkampagne starten. Am 22. September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt.

Quelle: ntv.de, als

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