"Werden es sehr bald erfahren" Trump schließt Zündung von Atombomben bei Tests nicht aus
31.10.2025, 20:08 Uhr Artikel anhören
"Wenn sie es tun, werden wir es auch tun, okay?": Damit begründet Donald Trump die Wiederaufnahme von Atomwaffentests. Ausschließen will er dabei nicht, dass auch tatsächlich nukleare Bomben gezündet werden. Man werde das bald erfahren, sagt er.
US-Präsident Donald Trump lässt offen, ob die von ihm angekündigten Atomwaffentests auch das Zünden von Atombomben umfassen. Auf eine entsprechende Frage antwortete er vor Journalisten an Bord der Air Force One: "Sie werden es sehr bald erfahren, aber wir werden einige Tests vornehmen." Weiter sagte er: "Andere Länder tun es. Wenn sie es tun, werden wir es auch tun, okay?"
Damit bleibt weiter offen, ob Trump nur Flugtests von atomwaffenfähigen Raketen im Sinn hat. Donnerstag hatte der Präsident mitgeteilt, er habe das Militär angewiesen, nach einer Pause von 33 Jahren Atomwaffentests wieder aufzunehmen. Dies wurde als Botschaft an die rivalisierenden Atommächte China und Russland verstanden.
Trumps Entscheidung folgt auf eine rasche Aufrüstung des chinesischen Atomwaffenarsenals in den vergangenen Jahren. Dem Washingtoner Forschungsinstitut Center for Strategic and International Studies (CSIS) zufolge hat Peking sein Arsenal von 300 Atomwaffen im Jahr 2020 auf schätzungsweise 600 im Jahr 2025 erhöht. US-Militärs gehen demnach davon aus, dass China bis 2030 über 1000 Atomwaffen verfügen wird.
China erinnert an Atomtest-Moratorium
Zudem gab Russland kürzlich erfolgreiche Tests eines atomwaffenfähigen Marschflugkörpers sowie eines nuklear angetriebenen Torpedos bekannt. Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine mehrmals auf das eigene nukleare Arsenal verwiesen, offenbar um westliche Mächte vor einer direkten Beteiligung an dem Krieg zu warnen.
In einer ersten Reaktion auf Trumps Äußerungen forderte China die US-Regierung auf, sich an ihre Zusage zum Atomtest-Moratorium zu halten und das globale strategische Gleichgewicht sowie die Stabilität zu wahren. Ein hochrangiger russischer Abgeordneter sagte der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge, Trumps Entscheidung läute eine neue Ära der Unvorhersehbarkeit und offenen Konfrontation ein.
Die USA testeten zuletzt 1992 eine Atomwaffe, Russland 1990 und China 1996. Tatsächliche Tests mit Atombomben hat danach nur noch Nordkorea durchgeführt. Nach Angaben der Washingtoner Arms Control Association verfügen die USA über einen Bestand von 5225 Atomsprengköpfen, Russland über 5580.
Quelle: ntv.de, mli/rts