Politik

CDU-Politiker fordern Rauswurf Nach Otte-Nominierung verlässt Maaßen Werte-Union

Dafür gibt es keinen Applaus von Hans-Georg-Maaßen. Der Partei-Rechtsaußen ist erzürnt über die Nominierung Max Ottes für das Bundespräsidentenamt durch die AfD.

Dafür gibt es keinen Applaus von Hans-Georg-Maaßen. Der Partei-Rechtsaußen ist erzürnt über die Nominierung Max Ottes für das Bundespräsidentenamt durch die AfD.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Eines hat die AfD mit der Nominierung von Werte-Union-Chef Otte erreicht: Unfrieden in der CDU zu stiften. Denn die Reaktionen darauf fallen heftig aus. Maaßen tritt aus der Werte-Union aus, andere Parteimitglieder fordern Ottes Ausschluss, falls er kandidieren sollte.

Die Nominierung des Vorsitzenden der Werte-Union, Max Otte, für das Amt des Bundespräsidenten durch die AfD sorgt weiterhin für Wirbel. Nachdem sich der Nominierte zunächst geehrt fühlt und "intensiv" damit befassen will, laufen andere Unionspolitiker Sturm, allen voran Hans-Georg Maaßen.

Im Netzwerk Gettr erklärte Maaßen, dass die Entscheidung Ottes, sich durch die AfD nominieren zu lassen, "völlig inakzeptabel" sei. Auch kritisiert er den Umstand, dass der Vorstand der Werte-Union dies dulde. Maaßen sprach von "Verrat" an den Mitgliedern der Werte-Union und erklärte, dass er aus der konservativen Gruppierung, die der Union nahe steht, ausgetreten sei. Seine Mitgliedschaft habe allerdings schon länger geruht, so Maaßen.

Andere Unionspolitiker äußerten sich ebenfalls entsetzt über die Personalie. Thorsten Frei, der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, sieht im Falle einer Kandidatur Ottes nur dessen Ausschluss als Lösung. Die wäre "eindeutig ein parteischädigendes Verhalten", so Frei.

"Ausschlussverfahren muss folgen"

Ganz ähnlich äußerte sich Manuel Hagel, der Fraktionschef der CDU im baden-württembergischen Landtag. "Genug ist genug", sagte Hagel und ergänzte: "Über die Nominierung der AfD hat Max Otte nicht mal nachzudenken. Im Umgang mit Rechten zählt nur Entschlossenheit". Für ihn habe Otte keinen Platz mehr in der Union. "Entweder er geht freiwillig oder ein Parteiausschlussverfahren muss folgen."

Der einstige Innenexperte der Union, Wolfgang Bosbach, ging in seiner Reaktion nicht ganz so weit, nannte die Nominierung aber eine "Unverschämtheit". "Für Christdemokraten kann es im Verhältnis zur AfD nur eine Haltung geben: maximaler Abstand."

Auch aus der Schwesterpartei CSU gab es Kritik. Landesgruppenchef Alexander Dobrindt legte Otte den Austritt aus der CDU nahe. Nachdem dieser nicht sofort dem Ansinnen der AfD, ihn zum Kandidaten für das Bundespräsidentenamt zu machen, aktiv widersprochen habe, erwarte Dobrindt von ihm, "dass er seine CDU-Mitgliedschaft zurück gibt". "Ich finde es verantwortungslos, dass man so ein Ansinnen der AfD einfach offen lässt und damit noch kokettiert." Wer sich überlege, für die AfD eine Kandidatur anzunehmen, egal für welches Amt, "hat die Verantwortung, dann aus der Parteienfamilie der Union auch auszutreten", so Dobrindt.

Die AfD hatte kürzlich angekündigt, Otte als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten zu nominieren. Da seine Kandidatur als chancenlos gegen den Konsenskandidaten Frank Walter Steinmeier gilt, wird vermutet, dass es vor allem darum geht, konservative Unionspolitiker und -Anhänger für sich zu gewinnen.

Quelle: ntv.de, als/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen