Lob für deutsche RolleNato-Chef warnt: "Wir sind Russlands nächstes Ziel"
Die Nato sei in Gefahr, die Zeit zum Handeln jetzt. In einer Rede in Berlin warnt Nato-Chef Rutte vor der akuten Bedrohung durch Moskau. Ein Krieg wie zu Zeiten der Urgroßeltern müsse verhindert werden.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte warnte in einer Grundsatzrede in Berlin erneut vor der Bedrohung durch Moskau: "Wir sind Russlands nächstes Ziel, und wir sind bereits in Gefahr", sagte Rutte. "Zu viele spüren die Dringlichkeit nicht. Zu viele glauben, die Zeit sei auf unserer Seite. Das ist sie nicht. Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu handeln."
Ein von Russland geführter Krieg müsse verhindert werden. Dieser könne "von einem Ausmaß sein, wie es unsere Großeltern und Urgroßeltern erlebt haben", sagte Rutte. Bundesaußenminister Johann Wadephul forderte auf derselben Veranstaltung von den europäischen Partnern dringend mehr Unterstützung für die Ukraine. Deutschland sei in diesem Jahr zum größten Unterstützer des Landes bei der Militär- und sonstiger Hilfe geworden, sagte der CDU-Politiker. Mehr Verbündete in Europa müssten dringend nachlegen.
Rutte hob die Bedeutung Deutschlands für das Verteidigungsbündnis hervor. Die "deutsche Führung ist für unsere kollektive Verteidigung unerlässlich", sagte Rutte. Die geplanten deutschen Investitionen in die Bundeswehr seien "außergewöhnlich". Das Land verändere seine Einstellung zu Verteidigung und Industrie "grundlegend", steigere die Rüstungsproduktion und sei damit eine "treibende Kraft" in der Nato.
Russland hatte wegen seines Angriffskriegs in der Ukraine seine Rüstungskapazitäten deutlich hochgefahren. Rutte zufolge könnte Moskau bereits innerhalb der nächsten Jahre in der Lage sein, auch Nato-Gebiet direkt anzugreifen.
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Zwischenfälle in europäischen Nato-Ländern gegeben, für die deren Regierungen und Geheimdienste Moskau verantwortlich machen. Dazu gehörten Drohnenüberflüge, Desinformationskampagnen, Cyberangriffe, Sabotage von Bahnstrecken und Unterseekabeln.