Wladimir Putin hat das Leben von Alexej Nawalny auf dem Gewissen, ist dessen Witwe überzeugt. Julia Nawalnaja will deshalb eines Tages russische Präsidentin werden. Bis es so weit ist, setzt sie sich eine Aufgabe: "Putins Regime so schnell wie möglich zum Zusammenbruch zu bringen."

Die Witwe des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny strebt eine Rückkehr nach Russland und möglicherweise das Präsidentenamt an. Solange Präsident Wladimir Putin an der Macht sei, werde sie nicht nach Russland zurückkehren, sagte Julia Nawalnaja im Interview mit dem britischen Sender BBC. Ihr drohe eine Anklage wegen einer angeblichen Beteiligung an einer "extremistischen Organisation", erklärte sie. In Russland gibt es dafür langjährige Haftstrafen.

"Mein politischer Gegner ist Wladimir Putin. Ich werde alles dafür tun, sein Regime so schnell wie möglich zum Zusammenbruch zu bringen", sagte Nawalnaja. Wenn die Zeit gekommen sei, "werde ich mich an den Wahlen beteiligen - als Kandidatin". Sie hoffe auf freie und faire Wahlen, sobald Putin nicht mehr an der Macht ist.

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Nawalny war im Februar in einem Straflager im Norden Russlands gestorben. Die Haftanstalt gilt als eine der härtesten des Landes. Nawalny war wegen diverser Vorwürfe wie Betrug oder Extremismus zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte die Vorwürfe stets bestritten und als politisch motiviert bezeichnet.

Seine Witwe beschuldigt Putin, die Ermordung ihres Mannes angeordnet zu haben. Der Kreml weist den Vorwurf zurück. Ermittler waren zu dem Schluss gekommen, dass Nawalny an einer Kombination von Krankheiten gestorben sei. Das wiederum bestreitet seine Witwe. Die Anti-Korruptions-Stiftung, die sie nun anstelle ihres Mannes leitet, verfüge über Beweise, die sie offenlegen werde, wenn das Gesamtbild vorliege.