Gemeinsame Strategie verkündet Netanjahu will Trumps Gaza-"Vision" umsetzen
16.02.2025, 15:08 Uhr Artikel anhören
Mit dem Waffenruhe-Abkommen zwischen der Hamas und Israel konnten viele Palästinenser in ihre Häuser zurückkehren. Geht es nach Trump, würden sie künftig nach Jordanien oder Ägypten umgesiedelt.
(Foto: picture alliance/dpa)
US-Präsident Trump nimmt den Gazastreifen ins Visier: Millionen Palästinenser sollen umgesiedelt, ihre Heimat anschließend zur "Riviera des Nahen Ostens" werden. Während arabische Länder und viele Verbündete die Pläne strikt ablehnen, spricht Israel bereits über die Umsetzung der Idee.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach einem Treffen mit dem neuen US-Außenminister Marco Rubio eine "gemeinsame Strategie" beider Länder für den Gazastreifen verkündet. "Wir haben Trumps mutige Vision für die Zukunft des Gazastreifens diskutiert und werden daran arbeiten, dass diese Vision Realität wird", sagte Netanjahu nach dem Treffen in Jerusalem.
US-Präsident Donald Trump will den vom Krieg zerstörten Gazastreifen komplett räumen und nach eigenem Bekunden zu einer "Riviera des Nahen Ostens" umbauen. Die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser sollen demnach nach Jordanien und Ägypten umgesiedelt werden. Der Verstoß stößt in der arabischen Welt, aber auch bei westlichen Verbündeten der USA wie etwa Deutschland auf Ablehnung.
Rubio forderte nach seiner Unterredung mit Netanjahu die Zerstörung der radikalislamischen Hamas. "Die Hamas kann nicht als militärische oder Regierungskraft weitermachen", sagte der US-Außenminister. Die Palästinenserorganisation müsse "eliminiert" werden.
Der brutale Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen vom 7. Oktober 2023 hatte den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Am 19. Januar trat eine Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel in Kraft, in deren erster Phase 33 israelische Geiseln freigelassen werden und im Gegenzug Hunderte Palästinenser aus israelischer Haft freikommen sollen.
Rubio brandmarkte überdies die Islamische Republik Iran als die "größte Quelle der Instabilität" im Nahen Osten. Das Land dürfe daher niemals eine Atommacht werden. Netanjahu sagte, die USA und Israel müssten mit einer "gemeinsamen Front" gegen die Bedrohung durch den Iran kämpfen. Rubio war am Freitag zu seiner ersten Nahost-Reise als US-Außenminister in Israel eingetroffen. Weitere Stationen sind bis Dienstag die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Saudi-Arabien.
Quelle: ntv.de, spl/AFP