Politik

"Aggressiver" werdende Rhetorik Neue Eskalation in Berg-Karabach "wahrscheinlich"

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Aserbaidschan und das Nachbarland Armenien streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die Grenzregion Berg-Karabach.

(Foto: picture alliance/dpa/Le Pictorium Agency via ZUMA)

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Seit mehr als zwei Jahren herrscht in der Region Berg-Karabach ein Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan. Der Streit um eine mutmaßliche Blockade der einzigen in die Region führenden Straße lässt den Territorialstreit wieder aufflammen.

Unmittelbar vor einem Treffen zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew hat Armenien vor einem erneuten Aufflammen des Konfliktes um die Region Berg-Karabach gewarnt. "Es gibt eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer Eskalation" entlang der armenischen Grenze zu Aserbaidschan "und in Berg-Karabach", sagte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan in Eriwan.

Paschinjan warf der Regierung in Baku eine täglich "aggressiver" werdende Rhetorik vor; durch Aserbaidschans Blockade des umstrittenen Gebiets werde eine "humanitäre Katastrophe" herbeigeführt. Aserbaidschan und das Nachbarland Armenien streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die Grenzregion Berg-Karabach.

Nach Kämpfen mit mehr als 6500 Toten im Jahr 2020 hatte Russland ein Waffenstillstandsabkommen vermittelt, das Armenien zur Aufgabe großer Gebiete zwang. Um das Thema dürfte es auch beim Treffen des Kanzlers mit Alijew an diesem Dienstag in Berlin gehen. Vor knapp zwei Wochen hatte der Bundeskanzler bereits Paschinjan in Berlin empfangen und sich besorgt über die humanitäre Situation in Berg-Karabach geäußert. Seit Mitte Dezember blockieren Aserbaidschaner die einzige Straße nach Berg-Karabach, den Latschin-Korridor, wodurch die Versorgung der 120.000 Bewohner der Enklave stark beeinträchtigt wird.

Die Demonstranten geben an, gegen illegalen Bergbau zu protestieren - Eriwan hingegen wirft Baku vor, dort eine Blockade angeordnet zu haben. Paschinjan sagte, er habe auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen einer möglichen Eskalation in Berg-Karabach telefoniert. Dabei habe er diesem von "Problemen" in einem Gebiet berichtet, in dem "russische Friedenswächter verantwortlich sind".

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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