Politik

Initiative im Bundesrat Niedersachsen will NPD Geldhahn zudrehen

Bundesverfassungsgericht hat klargestellt: Die NPD ist verfassungsfeindlich. Der Partei könnte daher das Geld gekappt werden.

Bundesverfassungsgericht hat klargestellt: Die NPD ist verfassungsfeindlich. Der Partei könnte daher das Geld gekappt werden.

(Foto: dpa)

Der Versuch, die NPD zu verbieten, scheitert. Das Bundesverfassungsgericht weist aber darauf hin, dass es Wege gibt, der Partei den Geldhahn zuzudrehen. Genau das wird Niedersachsen jetzt versuchen.

Niedersachsen will die NPD von der bundesweiten staatlichen Parteienfinanzierung ausschließen und dazu eine Bundesratsinitiative starten. "Die NPD ist eine verfassungsfeindliche Partei. Darüber hat das Karlsruher Urteil rechtliche Klarheit geschaffen", sagte Landesinnenminister Boris Pistorius der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir greifen jetzt den Hinweis des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts auf und sorgen mit unserer schnellen Initiative dafür, dass die Parteienfinanzierung für verfassungsfeindliche Parteien so weit wie möglich eingeschränkt wird."

Nach Informationen der Zeitung wird das Landeskabinett am Dienstag die Bundesratsinitiative auf den Weg bringen. Eine wehrhafte Demokratie müsse es nicht hinnehmen, "dass die Grundprinzipien der Verfassung mit ihren eigenen Mitteln untergraben werden", heißt es dem Bericht zufolge in der Gesetzesvorlage.

Konkret wird der Bundestag aufgefordert, den Grundgesetz-Artikel 21 so zu ergänzen, dass Parteien von der staatlichen Teilfinanzierung im Grundsatz ausgeschlossen werden können, wenn sie sich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung wenden.

Eine Erweiterung von Paragraf 18 des Parteiengesetzes soll sicherstellen, dass dies auch geschieht. Eine Änderung des Einkommensteuergesetzes soll die steuerliche Absetzbarkeit privater Zuwendungen an entsprechende Parteien beenden. Das Bundesverfassungsgericht hatte am Dienstag ein Verbot der NPD zwar abgelehnt, sie aber als verfassungsfeindlich eingestuft.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen