Politik

Sender findet keinen Fürsprecher Niemand will den Präsidenten verteidigen

Die Schlagzeilen sind Donald Trump nach seinen Aussagen zu Charlottesville sicher: "Es waren nicht alles Nazis" und "Sympathie für die Teufel" lauten diese beiden.

Die Schlagzeilen sind Donald Trump nach seinen Aussagen zu Charlottesville sicher: "Es waren nicht alles Nazis" und "Sympathie für die Teufel" lauten diese beiden.

(Foto: imago/Levine-Roberts)

Mit seinen Kommentaren zu Charlottesville verstört Donald Trump viele Mitbürger. Fox News will über die Ereignisse reden, doch findet Trumps rechtskonservativer Haussender nicht einen einzigen Republikaner, der den Präsidenten in Schutz nehmen will.

Trotz hartnäckiger Versuche der Redaktion hat der rechtskonservative US-Sender Fox News nach eigenen Angaben keinen Republikaner auftreiben können, der die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zu Charlottesville verteidigen will. "Unser Buchungsteam hat Republikaner aller Lager aus dem ganzen Land kontaktiert", sagte Moderator Shepard Smith am Mittwochabend (Ortszeit) in seiner Sendung. "Wir konnten niemanden bekommen, der herkommen und ihn (Trump) verteidigen wollte."

Aus seiner Verwunderung machte der Moderator keinen Hehl - schließlich gilt Fox News als Sprachrohr der Republikaner und als Sender, der die politischen Positionen der Politiker nur selten kritisch hinterfragt. "Lasst uns ehrlich sein: Republikanern macht es oft nichts aus, bei Fox News zu sein", sagte Smith. Doch selbst bekannte Politiker hätten es nach den Vorfällen in Charlottesville vermieden, Trumps Namen auszusprechen.

Dankeschön vom Ku Klux Klan

Am Samstag war bei rassistisch motivierten Ausschreitungen in Charlottesville eine Gegendemonstrantin von einem Auto erfasst und getötet worden. 19 Menschen wurden verletzt. Schon vorher war es zu Zusammenstößen gekommen.

In einer ersten Reaktion hatte Trump beide Seiten für die tödlichen Ausschreitungen verantwortlich gemacht. Erst zwei Tage später distanzierte er sich von Neonazis, dem Ku Klux Klan und anderen Rassisten - mutmaßlich unter großem Druck seiner Berater. Wiederum einen Tag später änderte Trump erneut seine Meinung und kehrte auf einer hitzigen Pressekonferenz zu seiner ursprünglichen Reaktion zurück. "Es gab auf der einen Seite eine Gruppe, die schlimm war, und es gab auf der anderen Seite eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewalttätig war", sagte er in seinem New Yorker Trump-Tower.

Unterstützung für seine Haltung bekam Trump nach seinen Äußerungen nur von einer Seite: David Duke, der frühere Chef des Ku Klux Klans, bedankte sich auf Twitter bei dem Präsidenten für dessen Aufrichtigkeit und den Mut, die Wahrheit zu Charlottesville auszusprechen und die "Linksterroristen" in der "Black Lives Matter"-Bewegung und der Antifa zu verdammen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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