Politik

"Wie Marionette ohne Fäden" Norbert Blüm ist seit Blutvergiftung gelähmt

Blüm kann seit letztem Jahr seine Arme und Beine nicht mehr bewegen.

Blüm kann seit letztem Jahr seine Arme und Beine nicht mehr bewegen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm ist von den Schultern abwärts gelähmt. Nach einer Sepsis kann er weder Arme noch Beine bewegen. Er wolle "das Urteil" noch nicht ganz wahrhaben, so Blüm. Sein Blick auf das Leben habe sich durch den Rollstuhl geändert.

Der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm von der CDU ist seit einer Blutvergiftung im vergangenen Jahr von den Schultern abwärts gelähmt. In einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit" erklärte Blüm: "Noch nehme ich das Urteil nicht ganz so ernst, wie ich eigentlich müsste, weil mein Lebensgefühl es nicht akzeptiert, auf Dauer gelähmt zu sein."

Blüm war der "Zeit" zufolge nach einer Sepsis in ein Koma gefallen und kann seitdem weder Arme noch Beine bewegen. Das Krankenhaus verließ der 84-Jährige demnach nach monatelangen Aufenthalten in der vergangenen Woche. "Ich fühle mich wie eine Marionette, der sie die Fäden gezogen haben, sodass ihre Teile zusammenhanglos in der Luft baumeln", berichtete Blüm in dem Beitrag, den er laut "Zeit" seiner Frau diktierte. "Mir ist das Glück abhandengekommen, ungehemmt durch die Gegend zu streifen."

Er habe ein intensives öffentliches Leben geführt - "zeitweise als Rummelboxer der Politik", so Blüm weiter. "Ich beurteile manche Ereignisse meines Lebens anders als bisher, und der Rollstuhl bildet die Wasserscheide." Er habe sich nun wieder in die Arme der Familie geflüchtet. "Ich bin daheim."

Der CDU-Politiker war von 1982 bis 1998 deutscher Arbeits- und Sozialminister, genauso lange wie sein großer Förderer Helmut Kohl Bundeskanzler war. Vielen hängen geblieben ist Blüms Satz: "Die Rente ist sicher."

Quelle: ntv.de, lwe/AFP

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