Politik

Geschoss vom Radar veschwunden Nordkorea feuert erneut drei ballistische Raketen ab

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Erst am Mittwoch hatte Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Militärs über den Tag verteilt mehr als 20 Raketen abgefeuert.

(Foto: picture alliance/dpa/kcna/kns)

Seit Ende September führt Nordkorea trotz internationaler Kritik in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests durch. Nun feuert das weitgehend isolierte Land erneut drei Geschosse ab. Eine Rakete verschwindet über dem Japan-Meer vom Radar. Der Test schlug offenbar fehl.

Nordkorea hat nach japanischen Informationen erneut drei ballistische Raketen getestet, von denen eine über dem Japan-Meer vom Radar verschwand. Das teilte die Regierung in Tokio mit. Bei dieser handelte es sich nach südkoreanischen Angaben um eine Interkontinentalrakete. Der Test der Interkontinentalrakete schlug allerdings "vermutlich fehl", wie das südkoreanische Militär mitteilte.

Japan korrigierte anfängliche Angaben, wonach die erste nordkoreanische Rakete erneut über Japan hinweggeflogen sei. Es haben keine Schäden in Japan durch die Raketen gegeben. Die Bewohner in einigen nordöstlichen und zentraljapanischen Präfekturen waren zuvor aufgerufen worden, zur Sicherheit in ihren Häusern zu bleiben.

Verteidigungsminister Yasukazu Hamada erklärte, die erste Rakete sei gegen 07.40 Uhr Ortszeit abgeschossen worden. Die potenzielle Flugbahn hätte die Rakete über Japan hinwegfliegen lassen können. Sie sei aber über dem Japan-Meer vom Radar verschwunden. Der Grund für das Verschwinden vom Radar werde noch untersucht, hieß es. Am 4. Oktober war eine nordkoreanische Rakete über Japan hinweggeflogen.

Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida nannte die wiederholten Raketentests durch Nordkorea "inakzeptabel". Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält sich zurzeit in Japan auf und will am Donnerstag nach Seoul fliegen.

Seit Ende September hat Nordkorea trotz internationaler Kritik in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests durchgeführt. Erst am Mittwoch hatte das Land nach Angaben des südkoreanischen Militärs über den Tag verteilt mehr als 20 Raketen an der Ost- und Westküste abgefeuert. Südkoreas Militär reagierte entsprechend und feuerte nach eigenen Angaben drei Luft-Boden-Raketen aus Kampfjets ins offene Meer nördlich der Grenzlinie.

Die neuen nordkoreanischen Raketentests wurden in Südkorea als Reaktion auf die größte Luftwaffenübung der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte seit mehreren Jahren gesehen. Nordkorea hatte den beiden Ländern "rücksichtslose" militärische Provokationen vorgeworfen und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die mehrtägigen Übungen in Südkorea dauern noch bis Freitag an.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 03. November 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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