Tage nach Raketenwerfer-Test Nordkorea feuert mehrere Marschflugkörper ab
14.02.2024, 08:29 Uhr Artikel anhören
Nordkorea testet in jüngerer Vergangenheit regelmäßig Marschflugkörper.
(Foto: picture alliance/dpa/kcna)
Das nordkoreanische Militär testet erneut mehrere Raketen. Bereits in der vergangenen Woche erprobt das Regime einen Raketenwerfer und spricht von einer "qualitativen Wende" seiner Verteidigungsfähigkeit.
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben Marschflugkörper von der Ostküste des Landes abgefeuert. Die südkoreanische Armee habe am Morgen "mehrere unbekannte Marschflugkörper über den Gewässern nordöstlich" der nordkoreanischen Hafenstadt Wonsan entdeckt, erklärten die Vereinigten Generalstabschefs. Südkoreanische und US-Geheimdienste "führen eine detaillierte Analyse durch". Außerdem werde die "Überwachung" verstärkt.
Nordkorea hatte am Montag erklärt, ein neues System zur Steuerung von Raketenwerfern getestet zu haben, das zu einer "qualitativen Wende" in seinen Verteidigungsfähigkeiten führen soll. Nach dem bereits am Samstag ausgeführten Test solle der neue Raketenwerfer nun "neu bewertet" und seine Rolle auf dem Schlachtfeld "erweitert" werden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Nordkorea hat zuletzt seine Rhetorik gegenüber dem Nachbarn Südkorea verschärft und Seoul zu seinem "Hauptfeind" ernannt. Behörden für die Wiedervereinigung und Annäherung mit Südkorea wurden geschlossen und im Falle kleinster territorialer Übertretungen Krieg angedroht. Machthaber Kim Jong Un wiederholte am Freitag, dass Pjöngjang nicht zögern werden, Südkorea im Falle eines Angriffs "ein Ende zu machen". In der vergangenen Woche hatte die Oberste Volksversammlung Nordkoreas dafür gestimmt, alle mit Südkorea unterzeichneten Abkommen zur Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit aufzuheben. Gleichzeitig stimmte die Volksversammlung dafür, alle Gesetze abzuschaffen, die bestehende wirtschaftliche Beziehungen mit Seoul regeln.
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat im Falle eines Angriffs aus Nordkorea eine starke Reaktion angekündigt und das Militär angewiesen, zuerst zu "agieren, dann zu berichten". Yoon hat die militärische Zusammenarbeit mit den USA und Japan ausgebaut, etwa durch die Ausweitung gemeinsamer Manöver.
Quelle: ntv.de, lme/AFP