Politik

Geschosse ins Meer abgefeuert Nordkorea führt weiteren Raketentest durch

Nordkorea führt seine Raketentests fort.

Nordkorea führt seine Raketentests fort.

(Foto: picture alliance/dpa/KCNA)

Mitte September testet Nordkorea zwei Raketen - eine Provokation für Südkorea. Nun feuert das international weitgehend isolierte Land erneut mindestens ein Geschoss in Richtung Japanisches Meer ab.

Nordkorea hat offenbar einen weiteren Raketentest vorgenommen. Die Armee habe ein "unbekanntes Projektil" ins Meer vor der nordkoreanischen Ostküste abgefeuert, teilte das südkoreanische Militär mit. Über die genaue Zahl der Geschosse, den Abschussort und die Flugweite liegen bisher keine Details vor. Ein Sprecher des japanischen Verteidigungsministeriums sagte, es habe sich anscheinend um eine "ballistische Rakete" gehandelt.

Bei der UN-Generaldebatte beharrte der nordkoreanische Gesandte auf das Recht seines Landes, Waffentests vorzunehmen. "Niemand kann uns das Recht auf legitime Verteidigung verweigern", sagte der UN-Botschafter Kim Song in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung. Nordkorea baue seine Verteidigungsfähigkeiten aus, "um die Sicherheit und den Frieden des Landes zuverlässig zu gewährleisten".

Das international weitgehend isolierte Nordkorea steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen. Pjöngjang hatte in diesem Monat bereits zwei Raketentests vorgenommen und dabei einen neuen Marschflugkörper mit großer Reichweite sowie ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert.

Mögliches Ende des Kriegszustands?

Der jüngste Test erfolgte wenige Tage nachdem die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un ein interkoreanisches Gipfeltreffen für möglich erklärt hatte. Voraussetzung dafür seien "Respekt" und "Unvoreingenommenheit", betonte Kim Yo Jong am Samstag. Sie brachte auch Gespräche über eine Beendigung des Kriegszustands ins Spiel. Am Freitag hatte sie die Regierung in Seoul aufgefordert, ihre "feindliche Politik" gegenüber Nordkorea einzustellen.

Nach dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953 war lediglich ein Waffenstillstand geschlossen worden, so dass sich die beiden Staaten offiziell noch immer im Kriegszustand befinden. Südkoreas Präsident Moon Jae In hatte in den vergangenen Tagen seine Forderung bekräftigt, den Kriegszustand aufzuheben.

Die Gespräche zwischen Nord- und Südkorea waren weitgehend zum Erliegen gekommen, seit ein Gipfeltreffen Kim Jong Uns mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump in Hanoi scheiterte.

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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