Warnung an USA und Südkorea Nordkorea sieht Spannungen: "Am Rand eines Atomkriegs"
06.04.2023, 07:53 Uhr Artikel anhören
Kim Jong-un hatte neue Nuklearsprengköpfe vorgestellt und will die Produktion von waffenfähigem Nuklearmaterial hochfahren.
(Foto: picture alliance/dpa/kcna)
Die von den USA und Südkorea ausgeführten Militärübungen sieht Nordkorea als Vorbereitung für eine Invasion. Nach der geplanten Vergrößerung seines Atomwaffenarsenals, spricht das politisch isolierte Land nun von einer "unumkehrbaren Katastrophe".
Die gemeinsamen Militärübungen von den USA und Südkorea verschärfen nach Ansicht Nordkoreas die Spannungen auf der Halbinsel bis an den Rand eines Atomkriegs. "Die rücksichtslose militärische Konfrontationshysterie der USA und ihrer Anhänger gegen die DVRK treibt die Lage auf der koreanischen Halbinsel in eine unumkehrbare Katastrophe ... an den Rand eines Atomkriegs", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur KCNA Choe Ju Hyon, den sie als internationalen Sicherheitsanalysten bezeichnet. DVRK steht für Demokratische Volksrepublik Korea, den offiziellen Namen Nordkoreas.
In einem Kommentar hieß es, die USA hätten trotz Warnungen Pjöngjangs seit Jahresbeginn mehrfach "Kriegsübungen für eine Aggression" in der Region abgehalten. Im März begannen die US-amerikanischen und südkoreanischen Streitkräfte mit ihren jährlichen Militärübungen, darunter Luft- und Seemanöver mit einem US-Flugzeugträger und B-1B- und B-52-Bombern, sowie die ersten groß angelegten amphibischen Landeübungen seit fünf Jahren.
Der KCNA-Bericht bezeichnete die Teilnahme des Flugzeugträgers als Anheizen der Konfrontation und erklärte, die Regierung in Pjöngjang werde auf die Übungen mit der Ausübung seiner Kriegsabschreckung durch "offensive Maßnahmen" reagieren. Der nordkoreanische Kommentator kritisierte auch die Einbeziehung Japans in die Übungen. Zuletzt hatten die Seestreitkräfte der USA ein gemeinsames Training mit Südkorea und Japan zur U-Boot-Abwehr unternommen.
"In ein riesiges Pulverfass verwandelt"
"Die Übungen haben die koreanische Halbinsel in ein riesiges Pulverfass verwandelt, das jeden Moment explodieren kann", hieß es weiter. Nordkorea ist seit Langem verärgert über die Militärmanöver, die es als Übungen für eine Invasion betrachtet.
Erst kürzlich hatte der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un neue Nuklearsprengköpfe vorgestellt und will die Produktion von waffenfähigem Nuklearmaterial hochfahren. Das Land müsse jederzeit bereit sein, die Waffen einzusetzen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA Kim, während er das Atomwaffenprogramm des Landes inspizierte. Er habe die Produktion von waffenfähigem Material in einer "weitsichtigen Weise" angeordnet, um sein Atomwaffenarsenal "exponentiell" zu vergrößern und leistungsfähige Waffen zu produzieren.
Quelle: ntv.de, can/rts/dpa