Politik

Drohgebärde vor US-Übungen Nordkorea startet Raketen von U-Boot aus

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Aufnahmen der nordkoreanischen Staatsmedien sollen den Start eines Marschflugkörpers zeigen.

(Foto: dpa)

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Südkorea und die USA halten in den nächsten Tagen ein gemeinsames Großmanöver ab. Kurz vor Beginn der Übungen macht das benachbarte Nordkorea sein Missfallen deutlich. Von einem U-Boot aus starten zwei Marschflugkörper ins offene Meer.

Wenige Stunden vor dem geplanten Beginn eines großangelegten Militärmanövers der USA und Südkoreas hat Nordkorea nach eigenen Angaben zwei strategische Marschflugkörper getestet. Ein U-Boot habe die Marschflugkörper am Sonntagmorgen aus dem Meer vor der Küstenstadt Sinpo im Osten des Landes abgefeuert, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Der Begriff "strategisch" wird in der Regel für Waffen verwendet, die über eine nukleare Kapazität verfügen.

Der Test erfolgte kurz vor dem geplanten Beginn der elftägigen Militärübung "Freedom Shield", mit der die USA und Südkorea nach eigenen Angaben auf das "veränderte Sicherheitsumfeld" in der Region aufgrund der verstärkten Aggressionen Nordkoreas reagieren. Es sollen die umfangreichsten Übungen seit 2017 werden. Pjöngjang hatte im Vorfeld gewarnt, die Manöver könnten als "Kriegserklärung" aufgefasst werden.

Zu den jüngsten U-Boot-Starts hieß es nun laut KCNA, sie sollten die Entschlossenheit Nordkoreas demonstrieren, eine Situation zu kontrollieren, in der die "US-Imperialisten und die südkoreanischen Marionetten immer unverhohlener ihre Militärmanöver gegen die DVRK durchführen". DVRK steht für Demokratische Volksrepublik Korea, den offiziellen Namen Nordkoreas. Der südkoreanische Generalstab erklärte, das Militär sei in höchster Alarmbereitschaft. Der südkoreanische Geheimdienst arbeite mit dem amerikanischen zusammen, um die Einzelheiten des Starts zu analysieren.

Pjöngjang betrachtet die Militärübungen von Südkorea und den USA als Testlauf für eine Invasion. Ende vergangenen Jahres hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un sein Land zur Atommacht erklärt. Am Freitag hatte KCNA gemeldet, Kim habe Militärmanöver für einen "richtigen Krieg" angeordnet.

Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas haben Südkorea und die USA ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich verstärkt.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/rts

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