Politik

Niedergang in Japans Küstenmeer Nordkorea testet vermutlich Interkontinentalrakete

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Südkoreanische Nachrichtensender berichten über den Raketenabschuss.

(Foto: AP)

Rund 24 Stunden nach dem letzten Test feuert Nordkorea eine weitere potenziell atomwaffentaugliche Rakete ins Meer, sie geht offenbar in japanischem Hoheitsgebiet nieder. Ministerpräsident Kishida spricht von "nicht hinnehmbaren" Provokationen.

Nordkorea hat laut Angaben des südkoreanischen Militärs offenbar wieder eine atomwaffenfähige Rakete mit mehreren tausend Kilometern Reichweite abgefeuert. Das Militär habe am Freitag den Start einer ballistischen Rakete in Nordkorea erfasst, die in Richtung des Japanischen Meers (koreanisch: Ostmeer) geflogen sei, teilte der Generalstab in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul mit.

Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida, der sich zur Zeit beim Apec-Gipfel im thailändischen Bangkok aufhält, verurteilte den erneuten Raketenabschuss aufs Schärfste. Nordkoreas Provokationen seien "nicht hinnehmbar", sagte Kishida laut japanischen Medien. Bei dem Geschoss handelte es sich nach südkoreanischen und japanischen Angaben vermutlich um eine Interkontinentalrakete (ICBM). Sie sei wahrscheinlich innerhalb Japans exklusiver Wirtschaftszone im Meer niedergegangen, wurde Kishida weiter zitiert. Es gebe aber keine Berichte über Schäden an Flugzeugen oder Schiffen. Von südkoreanischer Seite waren zunächst keine Details zur Flugdauer und -weite bekannt.

UN-Resolutionen verbieten der selbst erklärten Atommacht Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart einen oder mehrere atomare Gefechtsköpfe tragen können. Zu ICBM zählen Raketen mit einer Reichweite von mindestens 5500 Kilometern. Die Entwicklung strategischer Raketen mit großen Reichweiten richtet sich dabei besonders gegen die USA, denen Pjöngjang eine feindselige Politik vorwirft. Südkoreas Militär geht davon aus, dass das abgeschottete Nachbarland zuletzt Anfang November eine ICBM abgeschossen hat. Damals soll es nach der Startphase zu Problemen gekommen sein. Nach Angaben der Regierung in Tokio verschwand die Rakete über dem Japanischen Meer vom Radar.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen derzeit wieder deutlich zu. Seit Ende September hat Nordkorea trotz internationaler Kritik in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests unternommen. Erst am Donnerstag hatte das Land nach südkoreanischen Angaben erneut eine Kurzstreckenrakete abgefeuert.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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