Politik

Kommen weitere Soldaten? Nordkoreas Kim sagt Moskau "bedingungslose" Unterstützung zu

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Lawrow (rechts) wird in Nordkorea herzlich von Machthaber Kim Jong Un empfangen.

Lawrow (rechts) wird in Nordkorea herzlich von Machthaber Kim Jong Un empfangen.

(Foto: dpa)

Pjöngjang hat Moskau bereits Soldaten und Waffen geliefert. Und dabei soll es offenbar nicht bleiben. Beim Besuch von Außenminister Lawrow in Nordkorea deutet Machthaber Kim weiteren Beistand im Ukraine-Krieg an.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow bekräftigt, Russland bedingungslos im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, sagte Kim gegenüber Lawrow, dass man "in allen strategischen Fragen die gleichen Ansichten" habe und "die von der russischen Führung getroffenen Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen der Ukraine-Krise (...) auch in Zukunft bedingungslos unterstützen" werde.

Lawrow hält sich derzeit zu einem dreitägigen Besuch in Nordkorea auf. Kim traf er in der Küstenstadt Wonsan, wo der nordkoreanische Machthaber kürzlich die Fertigstellung einer neuen Ferienanlage zelebriert hatte. In dem Gespräch habe Lawrow erklärt, Putin hoffe auf "direkte Kontakte in sehr naher Zukunft" zu Kim, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Nordkoreaner kämpfen in Kursk

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 haben Moskau und Pjöngjang ihre Beziehungen deutlich vertieft. Im Sommer 2024 besiegelten die beiden Länder bei einem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea eine strategische Partnerschaft, die auch militärischen Beistand einschließt, sollte eines der beiden Länder angegriffen werden. Schon zuvor hatte Kim Waffen - vor allem Artillerie und Raketen - für die russische Invasion der Ukraine geschickt.

Nach dem Treffen vor einem Jahr sandte er auch Soldaten zur Rückeroberung der Landstriche im westrussischen Gebiet Kursk, die die Ukrainer zuvor bei einem überraschenden Gegenstoß eingenommen hatten. Nach Schätzungen des ukrainischen und auch des südkoreanischen Geheimdienstes waren bis zu 14.000 nordkoreanische Soldaten an den Gefechten beteiligt.

Laut Medienberichten, die sich auf eine Einschätzung des ukrainischen Geheimdienstes berufen, könnte Nordkorea demnächst bis zu 30.000 weitere Soldaten nach Russland entsenden. Als Gegenleistung für die Militärhilfe soll Russland dem Vernehmen nach nicht nur Lebensmittel und Gelder liefern, sondern Nordkorea auch bei der technischen Weiterentwicklung von Raketenprogrammen unterstützen. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.

Bei der Frage, ob nordkoreanische Truppen in Zukunft in anderen Bereichen der Front eingesetzt werden, verwies Lawrow nach Angaben von Tass auf Pjöngjang. Nordkorea werde "die Formen, in denen wir unser Abkommen über strategische Partnerschaft umsetzen, selbst bestimmen", sagte Lawrow nach einem Treffen mit seiner nordkoreanischen Amtskollegin Choe Son Hui.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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