Lage in Ostukraine verschlechtert OSZE berichtet von immer mehr Toten
25.06.2015, 06:42 Uhr
Ein ukrainischer Soldat untersucht den Krater auf einem Feld nach einem Granateinschlag.
(Foto: AP)
Täglich Kämpfe, täglich Tote: Seit April verschlechtert sich die Lage in der Ostukraine wieder dramatisch. Dabei werden auch schwere Waffen eingesetzt. OSZE-Beobachter berichten von immer mehr Opfern unter Kämpfern und in der Zivilbevölkerung.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beobachtet in der umkämpften Ostukraine eine stetige Verschlechterung der Lage. "Wir registrieren eine größere Anzahl wieder von Verletzten und Toten unter der Zivilbevölkerung", sagte der stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtermission, Alexander Hug.
Auch die Zahl der getöteten Kämpfer steige auf beiden Seiten. Nach Hugs Angaben nehmen die Spannungen zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten seit Ende April fast täglich zu. Dabei würden wieder verstärkt schwere Waffen benutzt, und auch die Zerstörung der Infrastruktur nehme zu.
Ob Russland, wie von der Nato behauptet, noch immer Truppen und Ausrüstung in den Osten der Ukraine schickt, kann die OSZE nach Hugs Angaben derzeit nicht beurteilen. Mit der einzigen verfügbaren Aufklärungsdrohne könne nur etwas weniger als die Hälfte des relevanten Grenzgebiets überwacht werden, sagte der Schweizer.
Zu dem anderen Teil habe die OSZE derzeit keinen Zugang und keine Informationen. "Daraus eine Schlussfolgerung zu ziehen, ist nicht an mir", sagte Hug. In der Vergangenheit habe man gesehen, dass es Spuren von Panzerfahrzeugen über die Grenze zwischen der Ukraine und Russland gegeben habe.
Die OSZE hat in der Ostukraine derzeit 380 Beobachter im Einsatz, im gesamten Land sind es 480.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa