Emotionale Momente in Washington Obama rührt Joe Biden zu Tränen
13.01.2017, 09:02 Uhr
"Ein außergewöhnlicher Mann mit einer außergewöhnlichen Karriere": Joe Biden versucht, seine Rührung zu verbergen.
(Foto: imago/UPI Photo)
Acht Jahre haben sie eng zusammengearbeitet - an der Spitze der Vereinigten Staaten: Kurz vor dem Abschied aus dem Weißen Haus überrumpelt US-Präsident Obama seinen Stellvertreter mit einer symbolträchtigen Überraschung.
Der scheidende US-Präsident Barack Obama hat seinem Stellvertreter Joe Biden zum Abschied mit einer Überraschung zu Tränen gerührt. Obama zeichnete Biden mit der höchsten zivilen Ehrung der USA aus. Bei einer emotionalen Feier im Weißen Haus verlieh Obama dem zu Tränen gerührten Politiker die Freiheitsmedaille. Obama nannte den 74-Jährigen den "besten Vizepräsidenten, den wir je hatten".
Er habe es nie bereut, Biden zu seinem Vize ernannt zu haben, sagte Obama. Dieser sei "ein außergewöhnlicher Mann mit einer außergewöhnlichen Karriere". Obama würdigte Biden für dessen "Glauben in die amerikanischen Mitbürger", für dessen "Liebe zum Land" und für dessen jahrzehntelanges politisches Engagement - Biden war vor seinen zwei Amtszeiten als Vizepräsident 36 Jahre lang Senator im US-Bundesstaat Delaware tätig.
Politprofi zeigt Gefühle
Der offenbar völlig von der Auszeichnung überrumpelte Biden reagierte sehr bewegt. Während Obamas Ansprache wandte er sich mehrmals vom Publikum ab, um sich Tränen aus den Augen zu wischen. Nachdem er sich wieder gesammelt hatte, nahm er die Medaille entgegen. "Ich hatte keine Ahnung", sagte er. Biden lobte Obama für dessen "Integrität und Anstand". Der scheidende Präsident sei "ein bemerkenswerter Mann, der bemerkenswerte Dinge für das Land getan" habe.
Obama und Biden sind sehr enge Verbündete. In den vergangenen acht Jahren hat sich zwischen ihnen eine Freundschaft entwickelt, die über das Amtsverhältnis hinausgeht. Biden ist auch bei den US-Bürgern wegen seines freundlichen Gemüts beliebt.
Allen Schicksalsschlägen zum Trotz
Oft ist er mit einem breiten Lächeln zu sehen - dabei hat der Politiker im Verlauf seines Lebens schwere Schicksalsschläge erlitten. Seine erste Frau und seine Tochter kamen 1972 bei einem Autounfall ums Leben. Als Bidens Sohn Beau 2010 einen Schlaganfall erlitt, bot Obama seinem Vize finanzielle Unterstützung an. Als Beau 2015 an Krebs starb, hielt der Präsident eine emotionale Trauerrede.
Wenige Tage vor dem Amtswechsel in den USA muss der scheidende US-Vizepräsident allerdings noch einmal in offiziellen Angelegenheiten ins Ausland reisen. Biden wird in der Ukraine zu Gesprächen erwartet. Am Sonntag werde er in der ukrainischen Hauptstadt empfangen, teilte das Präsidialamt in Kiew mit. Weitere Details wurden nicht genannt.
Biden will Beobachtern zufolge der ukrainischen Führung vor dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump am 20. Januar die fortgesetzte Unterstützung zusichern. Kiew hatte im US-Wahlkampf Partei für die Demokratin Hillary Clinton ergriffen, weil die Ukraine unter Trump eine Annäherung zwischen Russland und den USA zu ihren Lasten befürchtet.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP