Ausnahmezustand und Trauer Obama verurteilt Anschlag in Mali
21.11.2015, 09:57 Uhr
Französisches Militär an dem überfallenen Hotel.
(Foto: imago/Xinhua)
Noch ist die genaue Zahl der Opfer in Malis Hauptstadt Bamako nicht klar. Das westafrikanische Land bekommt Unterstützung von US-Präsident Obama. Man werde nicht zulassen, dass die Mörder dort Zuflucht finden, sagt er in Kuala Lumpur.
US-Präsident Barack Obama hat den Terroranschlag in Mali verurteilt und den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen. "Die Grausamkeit festigt nur unsere Entschlossenheit, diese Herausforderung anzunehmen", sagte Obama in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur am Rande des Gipfeltreffens der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (Asean).
Wie viele unschuldige Menschen und Attentäter bei der Geiselnahme in dem Hotel in der Hauptstadt Bamako getötet wurden, war auch am Morgen nach dem Attentat noch immer nicht ganz klar. Ein Sprecher der UN-Mission in Mali hatte am Freitagabend von 21 Toten und drei Schwerverletzten gesprochen. Offen blieb zunächst, ob in dieser Zählung auch zwei zuvor bereits für tot erklärte Angreifer enthalten waren.
In der Nacht verhängte Malis Regierung den Ausnahmezustand. Er gilt von Freitag an zehn Tage lang für das gesamte Staatsgebiet, wie die malische Präsidentschaft mitteilte. Am Montag soll zudem eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen werden.
Das Werk des "Einäugigen"?
Sicherheitskräfte hatten das Gebäude des Luxushotels nach Stunden gestürmt. Dutzende Geiseln kamen frei, darunter vier Deutsche. Französische und amerikanische Truppen, die in Mali Ausbildungsprogramme durchführten, hätten die einheimischen Sicherheitskräfte unterstützt, sagte Obama. "Wir stehen an der Seite der Menschen in Mali, die ihr Land von Terroristen säubern und die Demokratie stärken wollen", sagte er. "Wir werden es nicht zulassen, dass diese Mörder Zufluchtsorte finden."
Zu dem Anschlag bekannten sich Berichten zufolge zwei mit dem Terrornetz Al-Kaida verbundene Islamistengruppen. Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira und die mauretanische Nachrichtenseite Al-Akhbar berichteten, verantwortlich für den Angriff seien die Terrorgruppen Al-Murabitun und Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM). Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte dem Fernsehsender TF1, Mokhtar Belmokhtar habe die Geiselnahme sehr wahrscheinlich organisiert. Der vor Monaten von der libyschen Regierung für tot erklärte einäugige Al-Kaida-Veteran gilt als Anführer des Terrornetzes im nördlichen Afrika.
Quelle: ntv.de, sba/dpa