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Stimmen hart umkämpft Ogan knüpft Wahlempfehlung an radikale Bedingungen

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Ogan kam auf gut 5,1 Prozent der Stimmen. Er bezeichnete sich selbst als Kandidat für "türkische Nationalisten".

Ogan kam auf gut 5,1 Prozent der Stimmen. Er bezeichnete sich selbst als Kandidat für "türkische Nationalisten".

(Foto: IMAGO/Depo Photos)

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Türkei, dass es zu einer Stichwahl um das Präsidentenamt kommt. Offizielle Prognosen, wer die besseren Chancen hat, gibt es noch nicht. Entscheidend wird unter anderem sein, wie sich die Wähler des Drittplatzierten entscheiden.

Er ist im türkischen Präsidentschaftskampf ausgeschieden, doch seine Stimmen sind nun hart umkämpft: Der Drittplatzierte Sinan Ogan hat angekündigt, eine Wahlempfehlung für Recep Tayyip Erdogan oder den CHP-Kandidaten Kemal Kilicdaroglu nur gegen Zugeständnisse zu geben. Der Rechtsaußenkandidat wolle etwa eine Zusicherung, dass "Syrer und alle anderen Flüchtlinge" die Türkei verlassen werden und zum "Kampf gegen den Terrorismus", sagte Ogan in Ankara.

Beobachter gehen davon aus, dass Ogans Anhänger nach 20 Jahren Erdogan eine Veränderung wollten, aber in Kilicdaroglu und dessen Sechser-Bündnis keine Alternative sehen. Offen ist zudem, ob Ogans gespaltene Anhängerschaft einer Wahlempfehlung folgen würde. Unter ihnen gibt es sowohl ehemalige Erdogan-Anhänger als auch eher der Opposition Zugeneigte.

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Ogan kam auf gut 5,1 Prozent der Stimmen. Er bezeichnete sich selbst als Kandidat für "türkische Nationalisten". Seine Parteikarriere begann er bei der MHP, der parlamentarischen Vertretung der rechtsextremistischen Grauen Wölfe. Kilicdaroglu warf er vor, rechte Wähler in der Türkei nicht zu verstehen. Ein Zugeständnis an Ogan könnte Kilicdaroglu aber die Stimmen der prokurdischen HDP kosten. Die gelten ebenfalls als entscheidend für Kilicdaroglu.

Weder Erdogan noch Kilicdaroglu erreichten in der Wahl am Sonntag die erforderliche 50-Prozent-Mehrheit. Erdogan erreichte vorläufigen Ergebnissen zufolge 49,51 Prozent der Stimmen, Kemal Kilicdaroglu kam auf 44,88 Prozent. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Türkei, dass es zu einer Stichwahl um das Präsidentenamt kommt. Die 61 Millionen Wähler im Inland sind am 28. Mai erneut dazu aufgerufen, ihren Stempel unter einem der beiden Kandidaten zu machen. Auch die 3,4 Millionen Wahlberechtigten im Ausland müssen erneut an die Urne treten.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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