Politik

Zur Einreise in die EU? Oppositioneller: Minsk stattet Wagner-Kämpfer mit Pässen aus

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Wagner-Söldner und belarussische Soldaten posieren während eines gemeinsamen Manövers in der Nähe der Grenzstadt Brest.

Wagner-Söldner und belarussische Soldaten posieren während eines gemeinsamen Manövers in der Nähe der Grenzstadt Brest.

(Foto: AP)

Tausende Wagner-Söldner halten sich angeblich noch in Belarus auf. Einem belarussischen Oppositionellen zufolge erhalten sie neue Ausweise von der Regierung in Minsk. Diese würden ihnen die Einreise in die EU ermöglichen, um hier Terroranschläge zu verüben.

Die Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner erhalten nach Angaben des im Exil lebenden früheren belarussischen Ministers Pawel Latuschko neue Reisepässe vom Innenministerium in Minsk. Es handele sich um echte Dokumente mit neuen Vor- und Nachnamen, sagte der frühere belarussische Kulturminister der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Mit den neuen Dokumenten könnten die Wagner-Kämpfer beispielsweise in die EU einreisen und hier Terroranschläge verüben, so der Politiker, der im Exil lebt. Wie viele Kämpfer bereits neue Pässe bekommen hätten, sagte er nicht. Nach einem gescheiterten Aufstand der Wagner-Armee gegen Moskaus Militärführung im Juni hatten viele Kämpfer auf Einladung des Machthabers Alexander Lukaschenko Quartiere in Belarus bezogen. Söldnerchef Jewgeni Prigoschin war nach russischen Behördenangaben bei einem Flugzeugabsturz in der vergangenen Woche ums Leben gekommen.

Nach Angaben Latuschkos halten sich auch derzeit noch Tausende Wagner-Kämpfer in Belarus auf. Machthaber Lukaschenko wolle die Wagner-Kämpfer zwar gerne im Land behalten, es gebe dafür jedoch keine ausreichenden Mittel, sagte Latuschko weiter. Mehrere hundert Kämpfer hätten aber bereits Verträge mit dem belarussischen Verteidigungsministerium unterzeichnet.

"Sie könnten in Spezialeinheiten der belarussischen Armee dazu eingesetzt werden, Probleme an der Grenze zu schaffen und mit illegalen Migranten zusammenzuarbeiten, die jeden Tag die Grenzen von Polen, Litauen und Lettland attackieren", sagte Latuschko.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen