Auszahlung beginnt Österreicher erhalten Entlastung - teils als Gutscheine
01.09.2022, 11:35 Uhr
Einkaufen ist auch in Österreich teurer geworden.
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Auch die Menschen in Österreich leiden unter steigenden Preisen. Die Regierung zahlt deswegen - ähnlich wie in Deutschland - den Bürgerinnen und Bürgern Geld aus, mit dem die Inflation abgefedert werden soll. Um die Zahlung jedem zukommen zu lassen, geht das Nachbarland einen unkonventionellen Weg.
In Österreich hat die Regierung mit der Auszahlung eines Klimabonus und des sogenannten Antiteuerungsbonus begonnen. Die beiden Zahlungen sind Teil eines sechs Milliarden Euro schweren Entlastungspakets, mit dem im Nachbarland unter anderem die hohe Inflation abgefedert werden soll. Langfristig enthält dieses neben weiteren Zahlungen auch die Abschaffung der kalten Progression - also eine schleichende, durch die Inflation entstehende steuerliche Mehrbelastung.
Ursprünglich waren als Klimabonus je nach Wohnlage 100 bis 200 Euro pro Person vorgesehen. Angesichts der stark steigenden Verbraucherpreise wurde der Bonus auf pauschal 250 Euro erhöht. Hinzu kommen 250 Euro Antiteuerungsbonus - insgesamt also 500 Euro. Pro Kind werden 250 Euro gezahlt. Bedürftige, die Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Umschulungsgeld oder bereits seit Längerem Krankengeld beziehen, erhalten zusätzlich 300 Euro.
Anders als bei der Energiepreispauschale in Deutschland läuft die Auszahlung nicht über die Arbeitgeber respektive eine Absenkung der monatlichen Steuervorauszahlung bei Selbstständigen. Die Österreicherinnen und Österreicher mussten dazu ihre Kontonummer in das Steuerportal FinanzOnline - ähnlich wie das deutsche Pendant Elster - eintragen.
Klimabonus soll bleiben
Wer dem nicht nachkam oder kein Bankkonto hat, erhält per Post Gutscheine, die dann entweder im Einzelhandel oder bei Banken gegen Geld eingelöst werden können. Laut österreichischen Medien betrifft dies 1,2 Millionen Menschen - zur Einordnung: In Österreich leben knapp 9 Millionen Menschen. Anträge zu stellen, ist demnach nicht nötig. Rentnerinnen und Rentner bekommen den Bonus auf ihr Pensionskonto überwiesen. Bedürftige erhalten das Geld zusammen mit der jeweiligen Leistung ausgezahlt.
Mit dem Klimabonus soll laut dem österreichischen Umweltministerium klimafreundliches Verhalten belohnt werden. Die Grüne Ministerin Leonore Gewessler bezeichnete die Maßnahme als "das Herzstück der ökosozialen Steuerreform". Parallel zu den Entlastungen treten in Österreich auch Verteuerungen in Kraft. So werden ab Oktober laut "Kronen Zeitung" pro Tonne CO2 30 Euro Steuern fällig. Das dürfte die Kosten etwa für Sprit, Gas und Heizöl in die Höhe treiben. Der Klimabonus soll das abfedern, zugleich soll sich sparsames Verhalten lohnen. Anders als der Antiteuerungsbonus soll das Klimageld auch in den folgenden Jahren fließen.
Quelle: ntv.de, jog