Waffenruhe hält noch Pakistan droht Afghanistan mit "offenem Krieg"
25.10.2025, 17:26 Uhr Artikel anhören
Der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif ist in Verhandlungen mit den Taliban.
(Foto: picture alliance / Mikhail Tereshchenko/TASS/dpa)
Die Lage zwischen Pakistan und Afghanistan ist trotz einer vor wenigen Tagen vereinbarten Waffenruhe angespannt. Der pakistanische Verteidigungsminister schießt zumindest verbal scharf und droht mit "offenem Krieg". Er schätzt jedoch, dass die Taliban Frieden wollen.
Der pakistanische Verteidigungsminister hat mit einem "offenen Krieg" gedroht, sollten die Gespräche mit der afghanischen Taliban-Regierung in Istanbul scheitern. "Wir haben die Option eines offenen Krieges mit ihnen, falls keine Einigung zustande kommt", sagte Khawaja Muhammad Asif am Samstag in einer Fernsehansprache. "Ich habe aber gesehen, dass sie Frieden wollen." Eine vor wenigen Tagen von beiden Ländern in Doha vereinbarte Waffenruhe werde von beiden Seiten eingehalten.
Die Verhandlungen in Istanbul, die am Samstag begannen und am Sonntag fortgesetzt werden sollen, sind der jüngste Versuch, die Gewalt zwischen den beiden Ländern einzudämmen und die ausgehandelte Waffenruhe in einem nachhaltigen Konstrukt weiterzuführen.
Den Gesprächen waren die schwersten Grenzkämpfe seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul 2021 vorausgegangen. Die Kämpfe brachen aus, nachdem Pakistan von den Taliban verlangt hatte, gegen militante Gruppen vorzugehen, die von afghanischem Boden aus Ziele in Pakistan angreifen. Pakistan flog daraufhin Luftangriffe und beide Seiten lieferten sich schwere Feuergefechte, bei denen Dutzende Menschen getötet wurden. Wichtige Grenzübergänge wurden geschlossen.
Pakistan wirft Afghanistan vor, Extremisten Unterschlupf zu gewähren. Die Taliban weisen den Vorwurf zurück und bezeichnen die pakistanischen Militäroperationen als Verletzung der afghanischen Souveränität.
Quelle: ntv.de, toh/rts