Politik

Bestandteil des Ringtauschs Deutschland übergibt ersten "Leopard 2" an Tschechien

Der Ring beginnt sich zu schließen: Deutschland übergibt im Rahmen des Ringtauschs den ersten "Leopard 2"-Kampfpanzer an Tschechien.

Der Ring beginnt sich zu schließen: Deutschland übergibt im Rahmen des Ringtauschs den ersten "Leopard 2"-Kampfpanzer an Tschechien.

(Foto: picture alliance/dpa/CTK)

Bereits kurz nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine beschließen Deutschland und Tschechien einen Ringtausch mit Kampfpanzern. Tschechien liefert zügig seine Panzer an die Ukraine, Deutschland beginnt nun, seinen Teil zu erfüllen und übergibt den ersten "Leopard 2" an sein Nachbarland.

Tschechien hat als Teil eines Ringtauschs mit Deutschland den ersten von mehr als einem Dutzend "Leopard 2"-Kampfpanzern des Rüstungskonzerns Rheinmetall entgegengenommen. Die Übergabe erfolgte auf einem Armeestützpunkt in Praslavice bei Olomouc (Olmütz) im Beisein der Verteidigungsministerin Jana Cernochova und deutscher Vertreter.

Der NATO-Partner erhält damit modernen Ersatz für bereits an die Ukraine gelieferte T72-Panzer sowjetischer Bauart. Weitere 13 "Leopard 2"-Kampfpanzer sowie ein Bergepanzer "Büffel" sollen bis spätestens Ende 2023 folgen. Enthalten sind ein Munitions- und ein Servicepaket für Ausbildungsleistungen und Ersatzteilversorgung. "Mit den 'Leopard'-Panzern kommen wir aus der Sackgasse der Abhängigkeit von sowjetischer Technik heraus", sagte Cernochova. Man gehe zu einer modernen Plattform über. Die Ministerin bedankte sich bei der Bundesregierung dafür, dass sie ein einmal unter Freunden gegebenes Wort gehalten habe.

Die Idee des Ringtauschs entstand kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Ziel war es, die Ukraine möglichst schnell mit schweren Waffen zu versorgen. Da die ukrainischen Streitkräfte für sowjetische Systeme keine zusätzliche Ausbildung benötigen, schien es der schnellste Weg zu sein, solche Waffen zu liefern. Dafür sollten die Länder, die darüber verfügen, zeitversetzt westliche Fabrikate von anderen NATO-Staaten erhalten.

Prag unterstützt mit knapp 2 Milliarden Euro

Die Ukraine kämpft seit dem 24. Februar gegen eine russische Invasion. Tschechien gehört zu den wichtigen Unterstützern Kiews. Unter der liberalkonservativen Regierung hat das NATO-Land in diesem Jahr bereits Rüstungsgüter im Wert von umgerechnet mehr als 1,9 Milliarden Euro an die Ukraine geliefert.

Bei der Beschaffung von bis zu 210 neuen Schützenpanzern blickt Tschechien indes nicht nach Deutschland, sondern nach Schweden. Wie Cernochova bekannt gab, wurde eine Absichtserklärung mit dem skandinavischen Land und dem Hersteller BAE Systems über den Kauf von CV-90-Schützenpanzern unterzeichnet. Zuvor war eine Ausschreibung, bei der auch der deutsche "Lynx" im Rennen war, ergebnislos abgebrochen worden.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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