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Nord-Süd-Straße blockiert Panzer dringen offenbar in Stadtteil von Gaza ein

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Augenzeugen berichten von israelischen Panzern in Al-Seitun, dem größten Viertel von Gaza-Stadt. Die wichtigste Nord-Süd-Achse im Gazastreifen sei blockiert. "Sie schießen auf jedes Auto, das dort fährt", schildert ein Zeuge.

Israelische Panzer sind nach Berichten von Augenzeugen kurzzeitig in ein Viertel am Rand von Gaza-Stadt eingedrungen. "Dutzende" Panzer rückten in den Stadtteil Al-Seitun ein und blockierten die wichtigste Straße zwischen dem Norden und dem Süden des Gazastreifens, wie Augenzeugen am Morgen schilderten.

"Sie haben die Salaheddin-Straße abgeschnitten und schießen auf jedes Auto, das dort fährt", sagte ein Zeuge. Die Panzer und die israelische Luftwaffe beschossen die wichtige Verkehrsachse demnach auf einer Länge von einem Kilometer. Die Straße sei von großen Kratern übersät und nicht mehr befahrbar.

Mehreren Zeugen zufolge bezogen die Panzer zwei Stellungen an der Hauptverkehrsachse, eine in 1,5 Kilometern Entfernung von der israelischen Grenze und eine weitere in zwei Kilometern Entfernung. Nach knapp einer Stunde zogen sich die Panzer den Augenzeugen zufolge wieder in Richtung der Grenze zurück.

Palästinenser melden vier Tote in Westjordanland

Al-Seitun ist mit 130.000 Einwohnern vor Kriegsbeginn das größte Stadtviertel von Gaza. Der Teil, in den die Panzer den Berichten zufolge vorrückten, ist jedoch vergleichsweise dünn besiedelt. Die Anzeichen, dass Israel versucht, Gaza-Stadt einzukreisen, haben sich verdichtet. Die israelische Armee hatte die Zivilbevölkerung erneut aufgerufen, in den Süden des Küstengebiets zu flüchten.

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Die israelische Armee hatte am Morgen gemeldet, ihre Bodenaktivitäten im Norden des Gazastreifens ausgeweitet und binnen 24 Stunden mehr als 600 Ziele in der Küstenenklave getroffen zu haben. Die Angriffe zählten zu den heftigsten seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober.

Im Westjordanland wurden unterdessen in der Nacht bei Gefechten mit dem israelischen Militär in der Stadt Dschenin nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen. Die israelische Zeitung "Jerusalem Post" berichtete, die Armee sei gegen bewaffnete Mitglieder militanter Palästinenserorganisationen vorgegangen. Auch sei Sprengstoff sichergestellt worden.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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