US-Flugzeug fast touchiert Pentagon verurteilt russische Kampfjet-Manöver
16.02.2022, 21:38 Uhr
Russische Kampfjets vom Typ Su-35 flogen gefährliche Abfangmanöver über internationalen Gewässern, teilt das Pentagon mit.
(Foto: imago images/StockTrek Images)
Nach den Manövern in Belarus und im Schwarzen Meer kündigt Russland weitere Militärübungen im Mittelmeer an. Nun berichtet das Pentagon von riskanten Abfangaktionen russischer Kampfjets. Diese seien drei US-Aufklärern unprofessionell nahe gekommen.
Russische Flieger haben nach US-Angaben über dem Mittelmeer drei Flugzeuge der US-Marine abgefangen und sich dabei in einem Fall der Maschine gefährlich genähert. Am vergangenen Wochenende seien bei verschiedenen Vorfällen drei US-Seefernaufklärer vom Typ P-8A auf "unprofessionelle" Weise abgefangen worden, erklärte ein Pentagon-Sprecher. Die US-Flugzeuge hätten sich jeweils "im internationalen Luftraum über dem Mittelmeer" befunden.
Nach Angaben eines US-Vertreters kam ein russisches Flugzeug einem US-Flieger in einem Fall gefährlich nahe. Das "Wall Street Journal" sprach von einem Abstand von nur eineinhalb Metern. Demnach handelte es sich bei den russischen Flugzeugen um Kampfjets vom Typ Su-35. Der Vorfall ereignete sich inmitten der Spannungen wegen der Ukraine-Krise.
"Es kam zwar niemand zu Schaden, aber solche Interaktionen könnten zu Fehleinschätzungen und Fehlern verleiten, die zu einem gefährlicheren Ergebnis führen", erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Die USA hätten gegenüber Russland über "diplomatische Kanäle" protestiert. Die USA würden weiterhin "sicher, professionell und in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht in internationalen Gewässern und im internationalen Luftraum operieren", fügte der Sprecher hinzu. "Und wir erwarten von Russland das Gleiche."
NATO will Ostflanke verstärken
Russland kündigte erst am Dienstag ein weiteres Manöver zur See an. Laut Nachrichtenagentur Tass ist der Einsatz der Marine im östlichen Mittelmeer geplant. Derzeit läuft bereits ein entsprechendes Manöver im Schwarzen Meer südlich der Ukraine. Laut Agentur RIA trafen für das Manöver russische Kampfjets in Syrien ein.
Inmitten der Spannungen mit Russland brachte die NATO neue Gefechtseinheiten für die Ostflanke des Bündnisses auf den Weg gebracht. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte in Brüssel, die Verteidigungsminister der 30 Mitgliedsländer hätten der Militärführung ein Mandat zur Ausarbeitung der Pläne erteilt. Nach Stoltenbergs Worten geht es um "neue Battlegroups in Ost- und Südosteuropa".
Stoltenberg warf Russland vor, mit seinem Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine die Grundprinzipien der Sicherheitsordnung seit dem Ende des Kalten Kriegs untergraben zu wollen. Dies sei leider "die neue Normalität in Europa", sagte er. In einer gemeinsamen Erklärung riefen die Verteidigungsminister Moskau auf, seine Truppen "unverzüglich" abzuziehen. Die NATO geht von mehr als 100.000 russischen Soldaten aus, US-Präsident Joe Biden sprach zuletzt sogar von 150.000 Kräften.
Quelle: ntv.de, mau/AFP