Im Kampf gegen Islamisten Philippinische Luftwaffe tötet eigene Soldaten
01.06.2017, 10:50 Uhr
Die philippinische Stadt Marawi wird von Luftangriffen erschüttert.
(Foto: picture alliance / Bullit Marque)
Bei schweren Kämpfen mit Islamisten auf der Insel Mindanao greifen philippinische Soldaten versehentlich ihre eigenen Kameraden an. Zehn Männer verlieren ihr Leben. Präsident Duterte kündigt weiter ein brutales Vorgehen ohne Rücksicht auf Verluste an.
Im Kampf gegen islamistische Rebellen hat die philippinische Luftwaffe irrtümlich mindestens zehn eigene Soldaten getötet. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums kamen die Männer in der umkämpften Stadt Marawi bei einem Luftangriff ums Leben, der eigentlich den Rebellen galt.
Verteidigungsminister Delfin Lorenzana sagte in der Hauptstadt Manila: "Wir haben zehn (Soldaten) verloren. Acht sind verwundet. Das ist traurig. Aber manchmal passiert so etwas." Die Stadt Marawi auf der Insel Mindanao - etwa 800 Kilometer südlich von Manila - wird seit Dienstag vergangener Woche von Regierungstruppen und islamistischen Rebellen umkämpft.
Bei den Kämpfen setzte das Militär neben der Luftwaffe auch Panzer und schwere Artillerie ein. Es gab bereits mehr als 140 Tote. Von den mehr als 200.000 Einwohnern sind inzwischen Zehntausende geflohen. Doch mehr als 2000 Bürger sollen in umkämpften Stadtbezirken in der Falle sitzen. Auch die nördlich von Marawi gelegene Stadt Iligan wurde von den Sicherheitskräften abgeriegelt - so sollte verhindert werden, dass sich Rebellen unter die Einwohner mischen.
Präsident Rodrigo Duterte verhängte das Kriegsrecht über die gesamte Insel Mindanao mit der Aussicht, dies auch für das gesamte Land zu tun. Er kündigte an: "Ich werde brutal sein. Wenn das den Tod von vielen Leuten bedeuten sollte, dann sei es so." Vor Soldaten sprach er davon, Armeeangehörige für ausufernde Brutalität nicht zur Verantwortung zu ziehen. Drei Frauen zu vergewaltigen, sei zum Beispiel in Ordnung, so der Präsident.
Quelle: ntv.de, vni/dpa