Politik

Neue Verteidigungsstrategie Pistorius will 35.000 Soldaten für NATO bereitstellen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Boris Pistorius will mit der Bereitstellung von 35.000 Soldaten "all in gehen".

Boris Pistorius will mit der Bereitstellung von 35.000 Soldaten "all in gehen".

(Foto: picture alliance / DeFodi Images)

In der Bundeswehr hakt es an allen Ecken und Enden. Dennoch will Verteidigungsminister Pistorius im Rahmen einer neuen Abschreckungsstrategie der NATO Zehntausende Soldaten künftig in sehr hoher Bereitschaft halten. Auch Militärgerät in großer Zahl soll dabei sein. Man gehe "all in", so Pistorius.

Deutschland wird für die neue Abschreckungs- und Verteidigungsstrategie der NATO in Zukunft 35.000 Soldaten in sehr hoher Bereitschaft halten. "Es geht darum, die regionalen Verteidigungspläne mit konkreten Kräften zu hinterlegen", erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines NATO-Treffens in Brüssel.

Man rede unter anderem über 35.000 Soldaten in hoher beziehungsweise höchster Bereitschaftsstufe und zudem über bis zu 200 Flugzeuge, Fregatten, Korvetten und vieles andere mehr. Die Truppen sollen ab 2025 vom Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa (SACEUR) angefordert werden können. "Wir gehen de facto all in", sagte Pistorius. Dies gelte insbesondere für die wichtigsten militärischen Unterstützungsfähigkeiten, wie zum Beispiel die Logistik.

Die Zusage Deutschlands erfolgt im Zuge der Planungen der NATO für ein neues Streitkräftemodell. Dieses sieht vor, künftig 300.000 Soldatinnen und Soldaten für mögliche NATO-Einsätze in hoher Bereitschaft zu halten. Bislang steht für schnelle Kriseneinsätze vor allem die Eingreiftruppe NRF bereit. Für diese stellen die Mitgliedstaaten derzeit rund 40.000 Soldatinnen und Soldaten.

Baltikum steht besonders in Russlands Fokus

Hintergrund der Neuaufstellung sind insbesondere die Bedrohungen durch Russland. Spätestens seit Kremlchef Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine befohlen hat, wird in der NATO auch ein Vorgehen gegen Bündnisstaaten nicht mehr völlig ausgeschlossen. Als besonders bedroht gelten vor allem die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.

Für den Fall der Fälle wurden im Sommer bereits regionale Verteidigungspläne beschlossen. Auf mehr als 4400 Seiten wird dort festgelegt, wie kritische Orte im Bündnisgebiet geschützt und im Ernstfall verteidigt werden sollen. Die Umsetzung soll durch das neue Streitkräftemodell ermöglicht werden.

Quelle: ntv.de, als/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen