Deutlich mehr als 2023 Politisch motivierte Straftaten gegen Asylunterkünfte nehmen zu
02.02.2025, 06:36 Uhr Artikel anhören
		                      Immer wieder kommt es zu Angriffen auf Unterkünfte für Geflüchtete, wie hier in der Vergangenheit in Bautzen.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Die Zahl der rechtsextremen Straftaten erreicht vergangenes Jahr einen Höchststand. Gleichzeitig nehmen auch die politisch motivierten Angriffe auf Unterkünfte für Geflüchtete zu. An anderer Stelle wird jedoch ein Rückgang verzeichnet.
Die Zahl der politisch motivierten Straftaten gegen Geflüchtetenunterkünfte hat im Jahr 2024 zugenommen. Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 218 solcher Taten, bei denen Unterkünfte Angriffsziel oder Tatort waren. Im Jahr 2023 waren es noch 167 Straftaten. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Bei 28 der Taten im vergangenen Jahr handelte es sich um Gewaltdelikte. Dadurch wurden laut der Auflistung des Ministeriums 14 Personen verletzt, darunter ein Kind. Die Zahl der politisch motivierten Straftaten gegen Geflüchtete außerhalb von Unterkünften ist nach aktuellem Stand etwas gesunken. Die Behörden registrierten bis zum Jahresende 1905 Straftaten, davon 237 Gewalttaten.
Im Jahr 2023 waren es 2450. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass diese Zahl für das Jahr 2024 ansteigt, weil noch zahlreiche Nachmeldungen der Polizeien aus dem vierten Quartal erfolgen dürften.
Die Zahl der politischen Straftaten gegen Geflüchtete im dritten Quartal hatte sich beispielsweise durch Nachmeldungen nachträglich verdreifacht. Auch die Zahl der politisch motivierten Straftaten an Geflüchtetenunterkünfte wurde regelmäßig nachträglich nach oben korrigiert.
Ebenso die Zahl rechtsextremer Straftaten erreichte laut vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr einen Höchststand. Demnach verzeichnete die Polizei bundesweit bis zum 30. November 2024 33.963 Delikte im Bereich "politisch motivierte Kriminalität - rechts" - das sind bereits 17 Prozent mehr als im gesamten Vorjahr.
Quelle: ntv.de, lme