Wüst zu Gast beim Gillamoos Söder holt zum Rundumschlag gegen Ampel aus
06.09.2022, 12:08 Uhr
Zum politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest gehört nicht nur die morgendliche Maß Bier, sondern auch der verbale Schlagabtausch. Zwar lobt CSU-Chef Söder das neue Entlastungspaket, die Bundesregierung bekommt dennoch ordentlich ihr Fett weg.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und sein Amtskollege aus Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, haben beim Gillamoos-Volksfest markige Verbalattacken auf die Bundesregierung abgefeuert. Söder kritisierte bei dem Bierzelt-Auftritt insbesondere die Energiepolitik der Berliner Ampel-Koalition. "Ersatzenergie muss her, das ist das entscheidende", sagte der CSU-Chef in Abensberg.
In dem am Sonntag verkündeten Entlastungspaket sei jedoch kein Wort dazu gesagt worden, wo Ersatzenergie für das Gas aus Russland herkommen solle. "Wir brauchen ausreichend Gas", sagte Söder. Keine einzige Reise der Bundesregierung etwa nach Katar oder Norwegen habe zu Lösungen geführt, während auf der anderen Seite Italien Ergebnisse vorweisen könne. Der bayerische Ministerpräsident bekräftigte zugleich seine Forderung, die Laufzeiten der derzeit noch laufenden Atomkraftwerke zu verlängern. "Wir brauchen den Strom."
Mit dem Entlastungspaket sei viel Richtiges nachgeholt worden. Beim Nahverkehr müsse der ländliche Raum versorgt werden, sagte Söder. Vom 9-Euro-Ticket profitierten ihm zufolge vor allem die Menschen in den Städten. Das Auslaufen des Tankrabatts bezeichnete der CSU-Chef als falsch, die Maßnahme habe Wirkung gezeigt.
Es sei auch gut, das Kindergeld zu erhöhen. 18 Euro im Monat bedeuteten aber - umgerechnet auf den Tag - "eine sehr kleine Brezel", sagte Söder. Wüst forderte die Bundesregierung auf, Politik für die Menschen zu machen, "die den Laden am Laufen halten". Handwerker und der Mittelstand bräuchten Entlastung, sonst seien Arbeitsplätze gefährdet.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP