Politik

71 Beamte im Jahr 2018 verletzt Polizei beklagt Angriffe bei Abschiebungen

Polizeibeamte bringen einen gefesselten Ausreisepflichtigen zum Flugzeug.

Polizeibeamte bringen einen gefesselten Ausreisepflichtigen zum Flugzeug.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei der Durchführung von Abschiebungen kommt es immer wieder zu Rangeleien, wobei im vergangenen Jahr Dutzende Polizisten verletzt wurden. Im Vergleich zu 2017 vermelden die Behörden einen Anstieg der Fälle. Die Gewalt gegen Beamte sei "an der Tagesordnung".

Polizisten sehen sich bei Abschiebungen mit erheblicher Gewalt konfrontiert: Im vergangenen Jahr wurden von "284 im Zusammenhang mit Rückführungen angegriffenen Bundespolizisten 71 verletzt", berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Bundespolizei. Im Jahr zuvor seien demnach 274 Beamte angegriffen worden. Hierbei gehe es nur um Widerstandshandlungen bei Abschiebeflügen. Für Abschiebungsflüge ist die Bundespolizei zuständig, für die Abholung und Zulieferung der Ausreisepflichtigen an die Flughäfen sind die Landespolizeien verantwortlich.

Laut Bundespolizei wird "die Art oder Schwere der Verletzung nicht erfasst". Zuletzt wurde ein Fall bekannt, bei dem einem Beamten in München die Kniescheibe gebrochen wurde, weil ein 26-Jähriger aus Sierra Leone auf der Flugzeugtreppe in Panik um sich trat.

Die Zeitung zitierte den Vorsitzenden der Bundespolizeigewerkschaft Ernst Walter, der viele Flugabschiebungen begleitete: "Tritte, Schläge und Kopfstöße durch Abzuschiebende" seien "an der Tagesordnung".

Im vergangenen Jahr mussten laut Statistiken des Bundesinnenministeriums 1637 Abschiebungen "aufgrund von Widerstandshandlungen" am Flughafen abgebrochen werden, noch einmal so viele Betroffene wehrten sich schon auf dem Weg dorthin erfolgreich. Insgesamt wurden im Jahr 2018 nach Angaben der Bundesregierung 23.617 Abschiebungen durchgeführt, 21.059 davon auf dem Luftweg.

Quelle: ntv.de, fhe/AFP

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