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NS-Gedenkstätte geschändet Polizei findet Maschinenpistole bei bekanntem Rechtsextremisten

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Polizei in Hannover (Archivbild)

Polizei in Hannover (Archivbild)

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Mann ist einschlägig wegen politisch motivierter Straftaten im Bereich des Rechtsextremismus bekannt: Zuletzt wird der 25-Jährige verdächtigt, bei einer NS-Gedenkstätte Kränze zerstört zu haben. Nun durchsuchen Ermittler seine Wohnung und werden fündig.

Ein nach einer Attacke auf eine NS-Gedenkstätte in Hannover als Tatverdächtiger identifizierter Rechtsextremist hat nach Ermittlerangaben eine Maschinenpistole samt passender Munition besessen. Die vollautomatische Waffe und die zugehörigen Patronen seien bei einer Durchsuchung der Wohnung des 25-Jährigen beschlagnahmt worden, teilte die Polizei in Hannover mit. Bei dem Mann handle es sich zudem um einen "bekannten Rechtsextremisten", der wegen politischer Straftaten bekannt sei und sich in rechtsextremen Organisationen engagiere.

Der 25-Jährige soll Ende Januar an der Gedenkstätte Ahlem Kränze zerstört und entwendet haben, die zur Erinnerung an den Holocaust abgelegt wurden. Nach Ermittlerangaben filmten Überwachungskameras die Tat, der Verdächtige wurde einige Tage später identifiziert. Er blieb demnach aber auf freiem Fuß.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des 25-Jährigen in Hannover am 5. Februar stießen Einsatzkräfte unter anderem auf eine "mutmaßlich funktionsfähige vollautomatische Maschinenpistole mit dazugehöriger Munition", wie die Polizei in der niedersächsischen Hauptstadt nun mitteilte. Woher die Waffe stammt und zu welchem Zweck der Beschuldigte sie besaß, werde derzeit noch ermittelt.

Der Mann ist demnach einschlägig wegen politisch motivierter Straftaten im Bereich des Rechtsextremismus bekannt. Dem Staatsschutz trat er erstmals 2019 in Erscheinung. Damals gab es Ermittlungen gegen eine in der Region Hannover aktive rechtsextremistische Gruppierung, die auch unter dem Namen Carlenberger Bande bekannt war. Sie sei inzwischen aber "inaktiv".

Die Gedenkstätte Ahlem befindet sich auf dem Gelände einer Sammelstelle, von der aus die Nationalsozialisten jüdische Menschen aus dem Großraum Hannover während des Zweiten Weltkriegs in Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa deportierten. Die Zerstörung der Kränze kurz nach dem Holocaustgedenktag am 27. Januar bezeichnete Hannovers Regionspräsident Steffen Krach von der SPD als "ekelhafte" Verhöhnung von Holocaustopfern und "beschämend".

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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