Politik

Hausdurchsuchungen in Chemnitz Polizei führt Einsatz bei "Bürgerwehr" durch

Die Polizei geht gegen mehrere Mitglieder einer selbst ernannten Bürgerwehr vor.

Die Polizei geht gegen mehrere Mitglieder einer selbst ernannten Bürgerwehr vor.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei der Demonstration von Pro Chemnitz kommt es vergangene Woche zu fremdenfeindlichen Übergriffen. Eine selbst ernannte Bürgerwehr soll Passanten "kontrolliert" und Migranten belästigt haben. Nun vollstreckt die Polizei mehrere Durchsuchungsbefehle.

Die Polizei hat bei mehreren Verdächtigen einer selbst ernannten Bürgerwehr in Chemnitz Durchsuchungen durchgeführt. Beamte des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums (PTAZ) sowie der Polizeidirektion Chemnitz vollstreckten mehrere Durchsuchungsbeschlüsse gegen Tatverdächtige, wie das Landeskriminalamt Sachsen mitteilte. Die Durchsuchungen dauerten bis zum späten Abend an.

Die "Bürgerwehr" war nach einer Demonstration der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz am vergangenen Freitag auf die Schlossteichinsel der Stadt gezogen. Den Mitgliedern wird vorgeworfen, Passanten kontrolliert und durchsucht zu haben. In dem Zusammenhang sollen sie Ausländer bedroht und beschimpft haben.

Laut Staatsanwaltschaft wurden Deutsche, Iraner und Pakistaner eingekreist. Dabei sollen fremdenfeindliche Äußerungen gefallen sein. Ein 26 Jahre alter Iraner erlitt eine Platzwunde am Kopf. Die Polizei hatte 15 Männer vorläufig festgenommen. Fünf Männer sollen wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung vor Gericht kommen.

In Chemnitz war Ende August ein 35-jähriger Deutscher mit einem Messer erstochen worden. Tatverdächtig sind drei Asylbewerber. Nach der Tat war es zu teils gewaltsamen Demonstrationen von Rechtsgerichteten, Neonazis und Gegnern der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung sowie zu Gegenprotesten gekommen.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa/AFP

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