Politik

Behörde will zügig abschiebenPolizei in Magdeburg setzt Mann wegen Terrorverdachts fest

15.12.2025, 20:48 Uhr
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Ein Jahr nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt gibt es in Magdeburg erneut Terroralarm. (Foto: picture alliance/dpa)

Im vergangenen Jahr raste Taleb A. mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und tötete sechs Menschen. Nun nimmt die Polizei in der Stadt einen 21-Jährigen wegen Terrorverdachts in Gewahrsam. Das Innenministerium plant bereits die Abschiebung des Mannes.

Nach der Äußerung von Anschlagsplänen ist ein 21-Jähriger in Magdeburg am vergangenen Freitag in Gewahrsam genommen worden. Den Plänen könnte eine islamistische Motivation zugrunde liegen, wie eine Sprecherin des Innenministeriums in Sachsen-Anhalt auf Nachfrage bestätigte. Durch die Ingewahrsamnahme sollte demnach ein möglicher Anschlag auf größere Menschenmengen verhindert werden.

Details zu den Hintergründen und dazu, wie konkret die Äußerungen des Mannes gewesen sind, gibt es nicht. Der 21-Jährige befindet sich der Sprecherin zufolge weiterhin in Gewahrsam. Auch über einen möglichen Anschlagsort ist bislang nichts bekannt. Der junge Mann, der in der Ausbildung war, soll sich in einer Art und Weise geäußert haben, die auf die Absicht, einen Anschlag zu begehen, hindeuten.

Das Innenministerium in Magdeburg teilte auf Anfrage mit, es bereite aktuell eine Abschiebung auf Grund einer "auf Tatsachen gestützten Prognose zur Abwehr einer besonderen Gefahr für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder einer terroristischen Gefahr" vor. Der 21-Jährige werde zur Vorbereitung der Abschiebungsanordnung in sogenannte Vorbereitungshaft genommen.

Festnahmen in Bayern

Der Weihnachtsmarktsaison sei eine besondere Bedeutung beizumessen, teilte das Innenministerium weiter mit. Das gelte insbesondere angesichts der aktuellen nationalen sowie internationalen Sicherheitslage und vor dem Hintergrund der Amokfahrt vom 20. Dezember 2024 auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Damals war der aus Saudi-Arabien stammende Taleb A. mit einem Auto in den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast und hatte sechs Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Taleb A. steht derzeit vor Gericht.

"Die polizeiliche Bewertung der Sicherheitslage zeigt, dass die Weihnachtsmärkte aufgrund des zu erwartenden hohen Besucheraufkommens, der meist zentralen Lage, der vielfältigen Zugangsmöglichkeiten und der christlichen Symbolkraft einer besonderen abstrakten Gefährdung unterliegen." Darauf hätten die Sicherheitsbehörden auch in diesem Jahr wiederholt hingewiesen und seien auch deshalb in hohem Maße wegen potenzieller Anschläge oder Amokfahrten sensibilisiert.

Erst am Freitag waren mehrere Männer wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt in Niederbayern festgenommenen worden. Das wurde am Wochenende bekannt. Pläne für einen Anschlag an einem bestimmten Tag oder an einem bestimmten Weihnachtsmarkt gab es nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht, wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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